Okay, es gehört zum Säbelrasseln dazu, dass die Jusos so auf den Putz hauen, wie man es hier lesen kann. Andererseits finde ich das gut, weil es wieder junge Menschen gibt, die sich politische Begriffe nicht madig machen lassen und mutig ihr eigenes Programm gestalten. Denn dieser tägliche Kampf um Begriffe fordert Opfer, an denen die Jusos zu knabbern haben dürften: An der Geschichtsfakultät rätselten wir eines Tages über die Bedeutung der Abkürzungen verschiedener politischer Jugendorganisationen. Julis = Junge Liberale, JU = Junge Union, usw. Als wir dann zur den Jusos kamen, meinte eine Kommilitonin, das müsse wohl "Junge Sozialisten" heißen, schlug sich im gleichen Moment mit der Hand vor den Mund, als hätte sie zu viel Harry Potter gelesen, machte erschrockene Kulleraugen und sagte:"Ach nee, "Sozialisten" werden die sich wohl nicht nennen…"

Deshalb begrüße ich es, wenn junge Menschen Mut zu geächteten politischen Positionen haben. Nur schade, dass ich befürchten muss, dass es die gleichen jungen Leute sind, die später dann doch als Karrieristen in die Politik eingehen werden.