Aha, da räumt man nun auch in Deutschland die ersten Occupy-Camps und schützt hygienische Gründe vor. Das ist auch leichter, als sich auf politische Diskussionen einzulassen. Bezeichnend, dass plötzlich in den Medien (gestern im TV, gerade auf WDR 5) von den Obdachlosen berichtet, die sich dort eingerichtet hätten. Logo, da wo Obdachlose sind, muss geräumt werden – warum sollten Obdachlose gegen das Finanzsystem, das sie vielleicht in den Ruin getrieben hat, aus legitimen Gründen protestieren? Zusammen mit den Vorwürfen mangelnder Hygiene bekommt der Hinweis auf die Obdachlosen ein noch schlechteres Geschmäckle; und dass diese Kapitalismuskritiker sowieso nur „Zecken“ sind – das wusste man schon zu meiner Schulzeit im gesegneten katholischen Sauerland. Linke stinken.

Empfehle zum Thema Schuldenkrise übrigens das (schon hundertmal empfohlene) Buch von David Graeber mit dem Titel „Schulden. Die ersten 5000 Jahre“. Graeber nimmt sich des Themas Schulden aus der Sicht des Anthropologen an, räumt mit liberalen wirtschaftswissenschaftlichen Mythen auf und zeigt, wie verschiedene Gesellschaften mit Schulden umgegangen sind und welche Folgen sich historisch daraus ergeben haben. Besonders erhellend ist, dass Graeber deutlich macht, dass Geld nicht a priori existiert, sondern ein Symbol ist, das wir mit Inhalt und Bedeutung füllen.

Spotify
Nachdem ich nun schon einige Musikdienste ausprobiert habe und bislang mit keinem so recht zufrieden bin, weil Qriocity sich nicht ordentlich bedienen ließ und wichtige Künstler nicht bedienen konnte (iPhone-Unterstützung gab es auch nicht) oder weil Apples iTunes Match nur fehlerhaft funktioniert. Und nun begeistert mich Spotify, weil es genau alles das bietet, was die anderen Dienste vermissen lassen – soziale Anbindung; Zugriff auf vielfältige Alben; eine leichte und schnelle Möglichkeit, bekannte Künstler, Alben und Lieder zu finden und darüber hinaus kann man Spotify ausgiebig im kostenlosen Modus testen, muss dann aber Werbeeinblendungen und eine reduzierte Audioqualität in Kauf nehmen. Beides konnte ich bisher verschmerzen, werde aber wohl über kurz oder lang ein Abo abschließen. Und eine iPhone-App gibt es auch. Ach, und verlinken kann man auch. Wer also einen Spotify-Account sein eigen nennt, kann mich erstens zu seiner Freundesliste hinzufügenund zweitens all die schönen Songs hören, die ich hier verlinken werde. 😉 Mittlerweile kann man sich auch ohne Facebook-Account bei Spotify anmelden. Heureka!