Politiker wissen, wann das Stimmvieh Geld hat: Zur seligen Weihnachtszeit, wenn mancher sein Erspartes für Geschenke zusammenkratzt und mit ein wenig Glück noch per Weihnachtsgeld aufpäppelt. Dann ist der Zeitpunkt gekommen, um schnell zuzugreifen und zwar per Abmahnung.

Besonders SPD-Politiker scheinen eine Ader für’s Asoziale zu haben, denn nach Bundesumweltminister Siggi Pop greift nun der lupenreine Demokrat und Altkanzler Gerhard Schröder zur Abmahnkeule. Diesmal geht’s dem Blog LobbyControl an den Kragen, weil dieses eine Meldung aus dem Spiegel aufgegriffen hatte, nach welcher Schröder als Berater für das chinesische Außenministerium gearbeitet haben soll, was dieser abstreitet.

Das Absurde daran ist, dass wir Schröder im Vorfeld der Studie
angefragt hatten, welche Berater-Tätigkeiten er ausübt. In der Anfrage
war die vermeintliche Beratertätigkeit für das chinesische
Außenministerium explizit erwähnt. Schröder ließ damals über sein Büro
mitteilen, er erteile keine Auskünfte zu seinen „privaten Tätigkeiten“.
Er hätte diesen Punkt also einfach im Vorfeld klären können,
verweigerte jedoch jegliche Angabe – um danach mit dem Anwalt zu
drohen, der dafür 1200 Euro Abmahngebühren fordert (die wir nicht
zahlen wollen…). (LobbyControl)

Nun Schröder, Brioni und fette Zigarren alleine machen noch lange keinen guten Stil. (via)