Isch 'abe gar kein Untertitel...

Schmökern per E-Reader

Ein Beitrag der Website Wired.com blitzte in den letzten Tagen immer wieder durch die Twittersphäre: Das Lesen auf einem E-Reader soll angeblich zu einem weniger tiefen Leseverständnis führen als das Lesen auf Papier. Man hat schon viele Studien kommen und gehen sehen, aber nichtsdestotrotz neige ich dazu, die Kombination Fachliteratur und E-Reader zu meiden.

Lediglich Roelckes „Geschichte der deutschen Sprache“ habe ich mir einmal für den Kindle gekauft, und ich ärgere mich schon ein wenig darüber, weil ich zum Nachlesen dann doch lieber ins Regal greife – und mit digitalen Notizen und Unterstreichungen werde ich auch nicht so richtig warm.
Stattdessen eignet sich der Kindle prima zum Weglesen von Belletristik. Und da alle Welt gerade „Game of Thrones“ guckt und offensichtlich auch alle die literarische Vorlage „Ein Lied von Eis und Feuer“ lesen, habe ich mir den ersten Band in drei Ferientagen gegönnt. Natürlich in der Kindle-Edition, denn vermutlich werde ich danach nie wieder reinschauen.

Die ersten Seiten von „Ein Lied von Eis und Feuer“ musste ich ein wenig mit mir ringen, denn der Roman beheimatet haufenweise Figuren, die auch noch alle irgendwann eine Rolle spielen und in komplizierten Verwandschafts- und Freundschaftsverhältnissen zu- und gegeneinanderstehen (und ich hasse es, mich nach 200 Seiten erinnern zu müssen, wer denn jetzt diese Catlyn war, von der der Erzähler plötzlich so selbstverständlich spricht), und es ist auch eines der Bücher aus der großen Reihe der Holzhammer-Erzähler: Es wird dem Leser viel gezeigt, wenig erzählt, die Figuren sind recht flach und …
… trotzdem hat der Roman etwas Fesselndes und Vereinnahmendes. Binnen drei Tagen waren die 576 Seiten weggelesen. Für literarische Einwegware ist der Kindle perfekt.

2 Kommentare

  1. Herr Rau

    Ich habe in den 1980ern ein bisschen George R. R. Martin gelesen und in guter Erinnerung. Aber solche Wälzer tue ich mir nicht mehr an. Drei Tage: Respekt.

  2. Hokey

    Nur das übliche „Binge-Reading“ während der Ferien. Dafür lese ich unter der (Arbeits-)Woche relativ wenig. Ende der 80er habe ich wohl gerade angefangen, die üblichen Abenteuerromane zu entdecken, der erste schlimme Wälzer dürfte irgendwann Anfang der 90er „Die Säulen der Erde“ gewesen sein. Sehe übrigens in der Schule immer noch Schüler mit dicken Schmökern sitzen, trotz Smartphones.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.

© 2024 Hokeys Blog

Theme von Anders NorénHoch ↑