Das mutete schon fast ironisch an. Ein ein minderbegabter Komiker versucht den deutschen Fernsehpreis zu moderieren, derweil die letzte Folge „Breaking Bad“ zu streamen war. Während also schlecht produzierter und von Werbung zersetzter Schrott in mieser Bildqualität über den Äther ging, konnte man das Serienfinale des Jahres in bester Bildqualität werbefrei übers Netz streamen und das deutsche Fernsehen getrost mit der Ignoranz strafen, die es an solchen Abenden verdient. War ja nicht umsonst, dass ausgerechnet Oliver Pocher und Cindy aus Marzahn den Preis moderierten. Mehr Symbolkraft geht ja gar nicht.

[ab hier Breaking-Bad-Spolier]

Das Serienfinale des Jahres war dann doch eine kleine Enttäuschung. Nachdem die Serie mit ihren Figuren (besonders den weiblichen) recht schonungslos umgegangen war, bekamen nun alle ihre wohlverdiente Rache, Strafe, Aussprache und so weiter. Das ging so weit, dass Walt die ganze Nazi-Bande niedermetzelte – und dabei ausgerechnet Jesses ärgster Peiniger für Jesse überblieb. Auch der fiese Nazi-Obermotz überlebte noch für ein kurzes Geplänkel und Walts Gnadenschuss. Sogar Gretchen und Walts Ex-Compagnon, eine gefühlte Ewigkeit nicht in der Serie aufgetreten, bekamen am Schluss ein wenig ihr Fett weg. Lediglich mit seinem Sohn konnte Walt sich nicht mehr versöhnen, aber der ist ja versorgt. Die Leichen von Hank und seinem Kollegen müssen nun nicht im Wüstensand verrotten und am Ende stirbt der große Heisenberg höchstselbst an einem Querschläger. Das war mir dann alles auf einmal fast schon etwas zu kuschelig.