Tja, so kann es gehen. Da bereitet man einen Nachmittag lang ein paar Soundbeispiele fürs Blog vor und möchte demonstrieren, wie ein Flanger klingt (nämlich fast wie ein Phaser, aber auch ein wenig anders) und dann kommt am gleichen Tag Tyler Larson von „Music Is Win“ und kloppt in seinem Video „The 8 Best Flanger Guitar Moments Ever“ nahezu die gleichen Riffs raus – nur eben in Tyler-Larson-Qualität. Also: Erst brav hier alles durchhören und dann mal bei Music Is Win reinschauen, wie es eigentlich klingen soll.

Ursprünglich wollte ich auf die letzten Beiträge zurückkommen, in denen es um den Phaser ging, der einen kleinen oder großen Bruder hat: den Flanger. Auch den hört man auf vielen tollen Rock-Alben des letzten Jahrtausends und weil mein Amp neben dem neuen Phaser-Sound eben auch einen neuen Flanger-Sound verpasst bekommen hat, wollte ich den hier mal just demonstrieren.

Wie habe ich aufgenommen? Alles kommt über oder vom iPad. Alle Gitarren wurden über den Katana-Verstärker in GarageBand geroutet, der Bass als virtuelles GarageBand-Instrument eingespielt und die Drums wurden vollständig vom GarageBand-Drummer eingetrommelt, der sich nun offensichtlich auch an schon fertige Rhythmen anpassen kann. So einfach ist das heute. Was mir manchmal fehlt, ist eine Möglichkeit zum Mastern, aber man kann ja nicht alles haben.

Hier also die Beispiele. Ich fange mal vorne an mit Queen und „Keep yourself alive“. Brian May war ja schon ganz früh ein Effektfuchs und hat den Nutzen des Flangers für Intros erkannt, man hört den Flanger hier den ganzen Auszug über:

Keine üble Idee, dachte sich auch Eddie van Halen, als er den Song „And The Cradle Will Rock“ schrieb. Fast identisch setzt er den Flanger-Sound im Intro ein, diesmal aber mit mehr Gain und weniger – man möchte fast sagen – Eleganz. (Wenn man bei Tyler Larson ins Video schaut, hört man, dass er auch noch mit dem Vibratohebel dazu spielt, dann klingt das Ganze noch eine Spur gewaltiger):

Ab jetzt bin ich chronologisch nicht mehr firm. Ich mache einfach mal mit Lenny Kravitz weiter, der in „Gonna Go My Way“ wohl eine der bekanntesten Bridges de Rockgeschichte mit einem Flanger gewürzt hat. Ihr müsst euch erst durch das Intro hören, auf das dann aber gleich die Bridge folgt (bei Larson übrigens etwas anders):

Man hört also den Flanger oft auf einzelnen Saiten gespielt oder mit stark abgedämpften Saiten, so wie im letzten Beispiel. Kein Wunder, denn ein Flanger verwischt Frequenzen und damit klar erkennbare Akkordstrukturen ganz schön und kann einem auch gut den Sound vermatschen. Dass es aber auch funktionieren kann, zeigen die Foo Fighters (wieder einmal im Intro) im Stil von „Breakout“ (jaja, Drums passen nicht und der Bass… und nur Singlecoil-Gitarre, hört auf den Flanger! 😉 ):