Es ist mitten in den Ferien und ich bin schon vor 7 Uhr am Computer und finde das nicht einmal ärgerlich. Eigentlich ist es ganz schön, den Tag vor sich zu haben, dem Schnee im Dunkeln beim Fallen zuzuschauen und die Ruhe zu genießen.

Kaum startet das neue Jahr, schon purzeln wieder unfassbare Meldungen herein. Vorgestellter-Fast-Terror in München (man sucht jetzt wenigstens den Trittbrettfahrer)! Konflikt zwischen Iran und Saudi-Arabien (so richtig attraktiv sind die Lebensmodelle da unten wirklich nicht…)! Bewaffnete Rancher in den USA besetzen das Verwaltungsgebäude eines Nationalparks!

Was mir an den sozialen Netzwerken so gut gefällt, ist, dass sie gnadenlos unsere Doppelzüngigkeit aufdecken. Kaum, dass die ersten Meldungen und Fotos über die erbosten Rancher in der Welt war, wiesen… nein, ätzten die ersten Tweets, man müsse sich vorstellen, statt 150 weißer, christlicher bärtiger Männer hätten nun 150 dunkelhäutige, muslimische bärtige Männer…  ja, das sollte man sich wirklich mal vorstellen.

Aber irgendwie süß, ein Mini-Pütschchen in den USA, und auch in Deutschland phantasiert mancher vom Umsturz. Wohlgemerkt ein Verfassungsschützer. Wohlgemerkt aus Thüringen. Wohlgemerkt einer von denen, die sowieso schon verdächtigt werden, auf dem rechten Auge mehr als blind zu sein.

Und da ist er schon wieder, dieser Begriff. Volk. Je mehr Pegidisten und in ähnlichem Fahrwasser Taumelnde darauf herumsabern, umso weniger kann ich mit dem an sich schon schalen Begriff „Volk“ anfangen. Sobald einer den in den Mund nimmt, herrscht akute Idioten-Bullshit-Bingo-Gefahr.

Als schönere Perspektive empfinde ich tatsächlich Europa, aber leider gibt es da ja auch gerade allerorten einen Rückfall in vor-europäische Zeiten. Hoffen wir, dass sich das bald wieder ändert.