Isch 'abe gar kein Untertitel...

Klitschko macht alles richtig

Schlechte Kritiken für Klitschko, der nach dem gestrigen Kampf gegen Alexander Povetkin einen deutlichen Sieg feiern konnte. „Eher Ringen als Boxen“ bemängelt die Süddeutsche, „Klammer-Champ Klitschko“ spottet der Spiegel. Joa mei! Dass Klitschko den für sein Glaskinn gefährlichen Infight meidet und sich dann auf seine Gegner legt, das haben wir nicht zum ersten Mal erlebt. Was den ganzen Boxexperten aber entgangen zu sein scheint, ist die Beobachtung, dass Povetkin sich nach einiger Zeit unter Klitschkos Achsel ganz wohl zu fühlen schien, denn da konnte ihn auch Klitschkos Linke nicht mehr erwischen (und wer Povetkins rechte Gesichtshälfte nach dem Kampf gesehen hat, der kann den Russen gut verstehen).

Dass Povetkin überdies kein besonders erstklassiger Boxer ist und seinen Kopf immer extrem tief hält, und so zum Aufstützen geradezu einlädt, das konnte man schon im Kampf des (in diesem Kampf grandiosen) Marco Huck beobachten. Povetkin hängt da mehr als einmal mit dem Kopf unter seiner eigenen Gürtellinie – wie soll ihn dann ein fast 2 Meter großer Boxer treffen. Aufstützen war genau das richtige Rezept gegen wildes Hereinspringen und tiefes Abducken. Der große Mann hat alles richtig gemacht. Nicht schön, aber richtig.

3 Kommentare

  1. Boris

    Das unterschreibe ich ziemlich genau im Wortlaut. Wobei ich aber anmerken möchte, dass ich schon den Eindruck habe, dass sich Klitschko schon ein bisschen arg auf dieser Taktik „ausruht“. Er könnte auch boxerisch, fast alleine mit seiner Führhand und ohne dieses ständige Drauflegen einen solchen Kampf vorzeitig entscheiden.

    Auch und gerade, weil die Zuschauer in dieser Gewichtsklasse grundsätzlich weniger technisch versiertes und schnelles Boxen erwarten können und eher mit einem K.O. rechnen (dürfen…).

    Ich muss bei solchen boxarmen Schwergewichtskämpfen immer an Boxer wie Felix Sturm und einige andere im Mittelgewicht senken, die Klasse-Boxen zeigen.

    Es war nicht wirklich schön anzusehen und wenig reizvoll. Ich hätte da auch gegenüber beiden (!) verstärktes verwarnendes Eingreifen des Ringrichters erwartet.

    • Hokey

      Da ist das Ärgerliche! Wladimir Klitschko zeigt immer nur dann seine Klasse, wenn er nahezu gefahrlos boxen kann, sprich: Der Gegner fast schon in den Seilen hängt. Sturm, den ich auch richtig gut finde, geht da mehr Risiko, hat dafür aber auch schon einmal die böse Erfahrung gemacht, nach überlegenem Kampf in der zwölften Runde „ausgeknipst“ zu werden.

      Ich find’s auch schade, dass internationale Mittelgewichtskämpfe nicht übertragen werden. Gestern boxte auch Miguel Cotto – aber hier in Deutschland bekommt man davon kaum etwas mit. 🙁

    • Hokey

      Ach ja: Der Schiri hätte wirklich mehr eingreifen können.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.

© 2024 Hokeys Blog

Theme von Anders NorénHoch ↑