Schon zu Beginn des Jahres hatte ich festgestellt, dass „Tim Christensen And The Damn Crystals“ das beste Album des Jahres 2012 veröffentlicht haben und dabei bleibe ich. Ansonsten hat 2012 Spotify den größten Einfluss auf meinen Musikkonsum gehabt. Praktisch hat mein Elan etwas nachgelassen, was ich heute schmerzhaft an meinen Fingerkuppen zu spüren bekam. Die Stahlsaiten ziehen doch ganz schön, wenn man keine Hornhaut mehr an den Fingerspitzen hat. Die höhere Stimmung tat ihr Übriges.

2012 war das Jahr des Nebenbeihörens. Viel Musik lief nebenher, ich habe nur wenige Alben durchgehört, was nicht zuletzt an Spotify liegt. Danko Jones war da so eine Nebenher-Neuentdeckung. Ich hatte schon oft irgendwo von denen gelesen und ein paar gute Songs haben die schon. Angenehmer Hard Rock mit Punk-Anklängen, wie bei Had Enough. In eine ähnliche Kategorie, nur mit mehr Hard Rock und weniger Punk, fallen Mustasch. Viel Testosteron und so. Mehr wie eine AC/DC-Coverband geht’s bei Airbourne zu. Schönen Hard Rock gibt es auch von Buckcherry.

Bin 2012 zum ersten Mal etwas arg auf die Pop-Schiene geraten. Schuld ist Florence And The Machine, die wirklich mal geschmackvolle (so schreibt man das doch in einschlägigen Rezensionen oder?) Popmusik macht. Besonders das Album „Ceremonials“ hat es mir angetan. Schöne Stimme, schöne Sounds. Ein bisschen melancholisch, gleichzeitig erhebend, auf keinen Fall platten Pfaden folgend, gefällt mir. Bin dann gleich auch bei The Naked And Famous gelandet und habe mir zuletzt sogar Lenas Stardust in die Playlist gepackt, obwohl es ein bisschen klingt, als wolle Lena Florence imitieren.

Tocotronic wiederentdeckt. Früher viel von der „Es ist egal, aber“ gehört, auch „Let there be rock“, und mit fünf Jahren Verspätung an „Kapitulation“ gefallen gefunden. Vorher klang mir der Gesang immer zu wenig nach Tocotronic, mittlerweile mag ich die weiche Stimme aber ganz gerne. Empfehle „Mein Ruin“ und „Kapitulation“.

Ansonsten noch viel „Kleinkram“ zusammengetragen, wie „Joker And The Thief“ von Wolfmother oder „Tonight, Tonight“ von den Smashing Pumpkins, die ja nie so Meins waren, aber doch einige verdammt gute Lieder zustandegebracht haben. Überhaupt liebe ich Spotify für diese nostalgische Momente. Man kann ganze Abende R.E.M. hören ohne auch nur einmal nach den alten Kassetten grabbeln zu müssen.

Bin gespannt, was das Jahr 2013 musikalisch bringen wird.