Deutschland im Jahre 2009. Eine Wirtschaftskrise durchrüttelt die Republik, und auch die härtesten Neoliberalen werden vom Krisenengel aus ihren Träumen vom immerwährenden Wachstum wachgeküsst. So wundert es kaum, dass die Stühle derer zu wackeln beginnen, die nicht gerade wie gute Feen ihre groben Gaben über das Land verstreut haben. Und  ausgerechnet den Mann mit dem neoliberalsten Namen, den man sich denken kann, schüttelt’s immer nachhaltiger: Harmut Mehdorn. Erst eine Mitarbeiterbespitzelung, dann eine zweite Mitarbeiterbespitzelung und nun tritt ihm seine eigene Revision auf die Füße – dieser König muss sich wahrlich viele Feinde gemacht haben. „Ineffizient und willkürlich“ – harte Vorwürfe für einen Neo-Fürsten. Von einer Verfolgung der Mitarbeiter auch bei Bagatelldelikten berichtet man, wen wundert’s noch, dass Schaffner reihenweise Kinder aus den Zügen werfen?

Erbarmungswürdig, wie so oft, die (Bahn-)Gewerkschaften: Handzahme Mäuschen, weich wie Butter unter Hartmuts Händen. Selbst, wenn man sie bespitzelt, halten sie ihrem Fürsten die Stange. Was bleibt ihnen noch, bei so viel selbstverschuldeter Impotenz?