Ha! Habe heute einen Weg gefunden, den Sound meines kleinen 65-Watt Comboverstärkers direkt auf Festplatte zu bannen. So kann ich nun auch nicht digitale Effektgeräte vorstellen. Das Geheimnis heißt: Impulse Responses. Ich kann das technisch nicht erklären, aber in meinen Worten: Man fängt das Soundverhalten einer bestimmten Gitarrenbox inklusive ihrer Lautsprecher ein und speichert dieses in einer herkömmlichen Wav-Datei. Wenn dann ein geneigter User diese WAV-Datei in einem IR-Loader in seinem Audioprogramm (Garageband, Cubase, Logic …) lädt, dann kann er einem Verstärker-Topteil diese Box zuweisen. Was faselt Hokey da? Moment, Beispiel…

tubeMan sieht meinen kleinen Combo auf dem Bild hinten rechts. Ich kann das, was aus ihm herauskommt, leider nur schlecht mit einem Mikro abnehmen, weil ich erstens kein Mikro habe und zweitens einen weiteren Haufen Zeug kaufen müsste und weil drittens um mein Zimmer herum lauter Nebengeräusche auftreten könnten. Außerdem klänge das vermutlich sowieso nicht besonders toll, weil der Raum nicht besonders gut gegen Reflexionen isoliert ist und vermutlich an sich schon doof klingt. Was mein Verstärker aber kann, das ist: Seinen Sound über einen Kopfhörerausgang ausgeben!

Eine Aufnahme über den Kopfhörerausgang ist aber auch nur ein fauler Kompromiss, denn damit schaltet man das wesentliche Element des Combos, den 12“-Gitarrenlautsprecher, aus, womit wiederum der charakteristische Sound des Lautsprechers entfällt. Und das klingt dann im Kopfhörer richtig fies, weshalb die meisten Gitarristen lieber einen kleinen Übungsverstärker kaufen, anstatt den Kopfhörerausgang ihres „Großen“ zu verwenden. Also ist der Kopfhörerausgang eigentlich keine Lösung für eine gute Aufnahme.

Doch nun  kommen die Impulse Responses ins Spiel: Gehe ich über den Kopfhörerausgang in meinen Computer (ihr erinnert euch an das iRig), dann ist der schöne Lautsprecher zwar ausgeknipst, aber das kann ich im Computer mit einer IR wieder ausgleichen. Und noch besser: Theoretisch kann ich mir jetzt sogar aussuchen, ob ich eine 1×12“-Box oder doch lieber eine fette  4×12“-Box einstelle (und sogar, welches Mikro und an welcher Stelle das Mikro abgenommen wurde). Das ist wirklich alles heller Wahnsinn heutzutage!

Ich habe mir mal irgendwelche IR aus dem Netz heruntergeladen, um auf die oben beschriebene Art und Weise meine beiden neuen Schätzchen zu präsentieren. Und – tadaa – da sind die Aufnahmen und sie gefallen mir gar nicht schlecht, wirken sie doch ein wenig transparenter und offener als die rein digital simulierten Aufnahmen. Ihr müsst ein bisschen lauter machen, weil ich diesmal mit GarageBand aufgenommen habe und da misslingt mir immer die Endabmischung. Muss mir mal ’ne Cubase-Lizenz kaufen…

plexicreamZum Sweet Cream habe ich zwei Aufnahmen gemacht. Die erste beginnt ganz clean, ohne Effekt. Erst mit Beginn der zweiten Hälfte schalte ich das Sweet Cream dazu, sodass man den nur leichten Unterschied im Sound hören kann. In der zweiten Aufnahme habe ich dann den Gain-Regler zu drei Viertel aufgedreht, sodass man die Rock-Rhythmus-Qualitäten des Sweet Cream hören kann. Last but not least das Golden Plexi: Kurzer Track mit einem Rock-Riff.