Eintausendfünfhundert mehr oder weniger prominente „Urheber“ haben sich dazu entschlossen, einen platitüdenhaften Aufruf zu unterzeichnen und sich damit nicht nur seichten Spott und hohle Häme, sondern auch einige handfeste Argumente eingehandelt. Und die kamen (erstaunlicherweise?) nicht nur aus der Blogosphäre und der Twitter-Welt, sondern mit vernichtender Kraft auch von den etablierten Medien. „Urheber“, was für ein grässlich nivellierendes Wort, aber lasst es uns verwenden, wenn sie darum betteln. Lasst uns Daniel Kehlmann den bekannten Urheber von Romanen wie „Die Vermessung der Welt“ nennen, neben Helmut Hattler, dem bekannten Urheber von Basslinien oder Bastian Pastweka dem bekannten Urheber von humoristischen Feuerwerken wie „Der Wixxer“. Ihr seid Urheber.

Mittlerweile gibt es auch einen Gegenaufruf. „Wir sind die Bürger“ heißt es dort und man versucht dort, einige plumpe Vorurteile geradezustellen. Die gesellschaftliche Debatte über das Urheberrecht kommt also langsam in Gang und wir müssen sie befeuern, damit die zarte Flamme nicht sofort von konservativen Kräften ausgeschlagen wird. Da komme ich wohl morgen um ein Kreuzchen bei den Piraten nicht herum, denn ohne die Piraten würden wir diese Diskussion gar nicht so vehement führen können. Außerdem muss ich meinem Zorn über plumpe Medienkampagnen Luft verschaffen. Dieses In-die-Nazi-Ecke-stellen und durchsichtige Unterschriftensammlungen haben mich wirklich überzeugt, dass die Piraten die einzige politische Kraft sind, die den Etablierten noch einmal so richtig Dampf machen können. Morgen wird geentert! Wir sind die Bürger.