Vorgestern zum ersten Mal eine blaue Strecke geflasht! War auch eine sehr leichte blaue Strecke, aber: Yippie! Geflasht!

Wundere mich ja nun gar nicht mehr, dass mittlerweile wirklich alles gemodelt wird, was nicht bei drei auf den Bäumen ist. Dass es noch kein Plektrum-Modelling gibt, grenzt fast schon an ein Wunder. Und akustisch ist das Modeling wirklich so gut, dass selbst eingefleischte Analog-Fans den Unterschied nicht mehr hören können, und das unabhängig von Marke oder Vorlieben.

Wie gut Modeling ist, dazu gibt es einen aufschlussreichen YouTube-Kanal des Metal-Produzenten Glenn Fricker, über dessen Stil man sich gewiss streiten kann (das f*****-Wort kommt sehr häufig vor und Bassisten sollten sich das lieber nicht anschauen), der aber sehr schöne Direktvergleiche der verschiedenen hippen Modelling-Kisten mit ihren realen Vorbildern produziert. Gerade die hohe Verzerrung im Metal ist hier sehr nützlich, denn gerade mit dem Modeln der Zerrsounds taten sich die Modeler vergangener Zeiten sehr schwer. Dass Fricker von Modelling nichts hält, macht er ausdrucksstark deutlich, aber die Vergleiche… man höre selbst, denn bei den Direktvergleichen erfährt man erst zum Schluss, welcher Sound zu welchem Amp gehört.

Da wäre als Erstes der Direktvergleich des sauteuren Axe FX II mit diversen Metal-Amps wie dem Mesa Boogie Rectifier oder dem Peavey 5150. Ich konnte keinen Unterschied hören, das ist schon echt ein Hammer. Auch der aktuell sehr gehypte Kemper ist im Direktvergleich für mich nicht von den Originalen zu unterscheiden. Lediglich, wenn man ganz genau hinschaut, kann man die Unterschiede messen – aber ob das im Bandgefüge noch jemand hören wird? Auch der reine Software-Amp BIAS von Positive Grid schlägt sich verdammt gut. Ich vermute, auch Profis fällt es hier nicht leicht, die Originale von der Imitation zu unterscheiden. Selbst der Wechsel im selben Sample ist nicht zu hören.

Ergebnis: Bin schwer beeindruckt.