Erschreckende Meldungen von einem erneuten School-Shooting (schlimm, dass es dafür ein eigenes Wort gibt) in den USA. In den sozialen Netzwerken der übliche Bildersturm (ja, eigentlich verwendet man den Begriff anders) mit Belegen, Beweisen und obendrauf Beschimpfungen Donald Trumps. Letztere befeuert durch di Äußerungen eines der Opfer, dass an seinen Hände Blut klebe. Puh. Vielleicht erreicht man mit Kritik mehr, wenn man sie pointierter formuliert und die Adressaten genauer benennt. Ein Trump wird seine Hände in Unschuld waschen, es sollte vielmehr seine GOP sein, die Waffenlobbyisten, die Abgeordneten, die zu feige sind, sich gegen schärfere Waffengesetze auszusprechen, die man anruft macht, über die man Dokumentationen dreht, Artikel schreibt, denen man Druck macht. Am Orangenen wird jede Kritik verpuffen.

Zum Jahreswechsel war NAMM-Show in Anaheim. Da Fender nach sieben Jahren seine Hot-Rod-Reihe neu aufgelegt hat, dabei jedoch nur mehr oder weniger kosmetische Änderungen vorgenommen hat (vergilbtes Frontcover, verbesserten Crunch-Kanal), ergab sich die Möglichkeit, bei Thomann günstig einen Hot Rod Deluxe aus der alten Reihe zu erstehen. Und da steht er nun: Vollröhre, 12 Zoll Lautsprecher und optisch wie ein typischer Fender-Amp. Auch klanglich ganz ein Fender: wunderschöner, runder, mittiger Cleansound zeichnet ihn aus. Die große Schwäche des Amps ist der Crunch-Kanal, aber seit wann kauft man einen Fender für Crunch? Was da fehlt, macht der Clean-Kanal dreimal wett, der jedes meiner Pedale wunderbar nimmt und daraus einen runden Sound macht. Was man dem unscheinbaren Hot-Rod auf den ersten Blick nicht zutraut: Er ist höllisch laut! Dreht man ihn von Null auf Eins, so klingt es arg dünn, und ab Stufe Zwei ist es dann schon nicht mehr wohnzimmertauglich, aber zum Jammen im Keller gerade richtig. Bis 2,5 kann man dann experimentieren und ab Drei ist man dann in Proberaumgefilden. Schlagzeuger sollten sich gut aufwärmen…

Und es nimmt kein Ende. Spiele gerade ernsthaft mit dem Gedanken, mir entweder eine Lötstation zuzulegen und mir selbst ein paar Effekte zusammenzulöten (ganz einfach) oder einen Gitarrenbausatz zusammenzustöpseln und diesen selbst zu gestalten.