Hach, das Sommerloch, das Sommerloch, das wird schön, ich wusst‘ es doch.

Kiesow hatte es gestern schon auf dem Tablett: ein CDU-Innenminister möchte mal wieder die sogenannten "Killerspiele" verbieten. Die Argumente sind dieselben, die immergleichen, die ewig wiederkehrenden, die woiwefj jwofi jiojffffffffffffffffffffffffffff… ups… bin gerade eingeschlafen. Witzig finde ich die Idee, dass alles quotiert sein muss, in den Augen von Innenministern. Wenn nicht mindestens 30% von irgendwas verboten werden, dann muss wohl irgendwas falsch gelaufen sein, in deren Augen. Vielleicht sollten wir erst mal 30% aller Innenminister neu wählen…

Aber ich habe gestern etwas gesehen, das Innenministerherzen höher schlagen lässt: da öffnete sich beim Zappen auf einmal ein Split-Screen und ich sehe fünf Soldaten in Kampfmontur zur Linken und einen Klinsmann zur Rechten, der mit von den Soldaten gestellten Fragen a’la "Was macht Ballacks Wade?" kämpfen muss. Ich war gleichzeitig baff und fühlte mich doch auch in meiner Einschätzung des Nationalwahns bestätigt. Links standen speziell ausgebildete Killer, die sich grienend mit dem aktuellen deutschen Nationaltrainer schmücken durften, oder der mit ihnen, ganz wie man will.

Der klischeetriefende Bezug war deutlich: diese Soldaten sollten in ihren Uniformen irgendwie Deutschland repräsentieren. Lieschen Müller aus Castrop-Rauxel oder auch der nobelpreisverdächtige Herr Professor Tausendschlau aus Berlin taugen dafür nach landläufiger Meinung nämlich nicht, Doitschland will mit Schweiß, Blut und Manneskraft repräsentiert werden, von kernigen Kerls, Raubeinen, Friedenskämpfern. Von Männern, die Deutschland verteidigen (wegen dieser Geschichte am Hindukusch… to be continued im Kongo…) oder die Wältmaisterrrrschaft gewinnen. Da klatscht man gerne zwei vermeintliche Nationalsymbole zusammen: Armee und Nationalmannschaft. Killer und Sportler. Grüne Masse und individuelle Ikonen.

Dagegen scheinen unsere Innenminister interessanterweise nichts zu haben, dass speziell zum Töten ausgebildete Soldaten wild vermengt werden mit dem sportlichen Ereignis, das unsere männliche Jugend aktuell vermutlich am meisten bewegt. Scheinen zu akzeptieren, dass das schmutzige Handwerk des Tötens übertüncht wird vom Glanz des erfolgreichen Bundestrainers. Scheinen zu ignorieren, dass es genug Feuerwehrleute, Notärzte, Menschen mit echter Zivilcourage oder ganz einfach stille Helfer in unserer Republik gibt, die als Vorbilder besser gewählt wären als ein Haufen saufender, schießender und stumpfer Möchtegernrambos.

Killer als national gestylte Vorbilder, das sollte man anprangern. Killer im Interview mit dem Bundestrainer im Öffentlich-Rechtlichen, das sollte man verbieten. Nicht Computerspiele.