Derweil die Pandemie ihre knochige schwarze Hand nach Deutschland ausstreckt und Politiker und Medien zur Höchstform auflaufen, spielt das deutschen Gesundheitssystem ein wenig "mein Patient, dein Patient". Und diesmal geht es nicht um drei Tropfen Nasenspray oder eine gelangweilte Oma, die ihr Rentnerdasein im Wartezimmer verkürzt, sondern um einen Notfall.

Was man nachts um vier alles beachten muss, wenn man dringend einen Notarzt benötigt, warum die Sanis aber erst gar nicht ausrücken möchten, wieso der notärztliche Dienst auch nicht ausrücken möchte, warum die dann kommenden Sanis dann doch den notärztlichen Dienst vorbeischicken, warum man immer wieviel Bares griffbereit haben sollte, welche Kärtchen, Zettelchen und Rezeptchen man wie, wo und wann bezahlen muss und dann wieder rückerstattet bekommt, und nach drei geschlagenen Stunden letztlich nichts dabei herumkommt, das alles liest man am besten bei Zielpublikum.

Nach diesem Bericht bleibt einem nur die kleine Hoffnung, nie in die Verlegenheit einer notärztlichen Versorgung zu kommen.