Isch 'abe gar kein Untertitel...

Gitarrenhelden

Um nach einer spannenden Woche ein wenig abzuspannen, habe ich gestern „High Fidelity“ geguckt, einen Film, in dem der Protagonist, ein Schallplatten-Freak, permanent Top-5-Listen bildet und diese dem Zuschauer erläutert. Das Time Magazine kommt uns auch mit einer Top-Liste, nämlich der Top-Liste der zehn „greatest“ (ungleich „die besten“, oder?) E-Gitarristen aller Zeiten (via Stringworks):

01. Jimi Hendrix
02. Slash
03. B.B. King
04. Keith Richards
05. Eric Clapton
06. Jimmy Page
07. Chuck Berry
08. Les Paul
09. Yngwie Malmsteen
10. Prince

Es gibt Listen, die ich nicht so recht nachvollziehen kann… denn kaum einer der dort gelisteten Gitarristen kann wirklich (also: wirklich!) gut Gitarre spielen. Okay, Hendrix hat die Eins abonniert und erst, wenn die Hippies und ihre Kinder gestorben sind, werden wir jemand anderen auf die Nummer Eins setzen dürfen. Geschenkt. Hatte ja auch weitreichenden Einfluss, der gute Jimi. Slash lasse ich mal aus gleichem Grund durchgehen, obwohl er technisch nicht gerade der versierteste Gitarrist ist, aber vermutlich Generationen von jungen Rock-Gitarristen erst dazu motiviert hat, sich diese schweren Geräte um den Hals zu hängen.Aber für mich ist er einer der „greatest“ Gitarristen.

Aber was zum Geier macht Schlafmütze Eric Clapton da? Außer „Layla“ und „Tears in Heaven“ nix gewesen. Laaangweilig! Buuuh! Und Keith Richards weiß ja nicht mal, wie man eine Gitarre richtig hält, geschweige denn, wie man einen G-Dur greift. Mag auch an den ganzen Drogen liegen, aber dieser Dauergestonte hat in einer Gitarristen-Top-Ten nichts verloren. Les Paul… ääh… okay, als Erfinder ganz erfolgreich, aber als Gitarrist? Und Yngwie Malmsteen… dieser Nerventöter mit seinem Megahighspeedgenudel… greatest? Das Ganze gipfelt dann in Prince, der zwar ein hervorragender Musiker und auch Gitarrist ist, aber im Großen und Ganzen doch eher als Exot denn als Gitarrist sein Mediendasein fristet.

Mann! Was ist mit Steve Vai? Satriani? Eric Johnson? Wo John Petrucci und Eddie van Halen? Und wenn schon Nichtskönner in eurer Liste genannt werden, wo bleibt dann Angus Young? Und wo habt ihr die Jazzer gelassen? Gibt’s denn da keinen, der E-Gitarre spielt? Wo sind Al di Meola und wo Pat Metheney? Was ist mit Stevie Ray Vaughn? Der bluest Eric „Schnarchtüte“ Clapton in Grund und Boden. Yeah – the house is a rockin‘ dont bother knockin!

Also… so wird das nix mit ’ner Topliste, auch wenn Slash an Nummer 2 steht…

7 Kommentare

  1. Marc

    Frank Zappa… siehe z.B. ASIN B0000009TH und B0000009T2.

  2. Boris

    – Frank Zappa
    – Peter Frampton
    – Andrew Latimer (Camel)
    – Frank Marino
    – Ralph Towner
    – Philip Catherine
    – John McLaughlin
    – und eventuell noch ein paar weitere „Greatest“ fallen mir ein.

    Hendrix wird übrigens sicher auch noch ein paar Jahre länger „on top“ solcher Listen bleiben. Nicht wegen der schieren Menge an Hundertstelnoten pro Sekunde, sondern weil es nach ihm bisher schlicht noch niemanden gab und gibt, bei dem das Gitarrenspiel derart integraler, „körperlicher“ Bestandteil seines kreativen Vermögens ist.

  3. Hokey

    Naja, es gibt schnellere und saubere als Hendrix, aber man muss schon zugeben, dass der richtig gut spielt (und gleichzeitig noch singt). Wie du sagst: Der lebt sein Gitarrenspiel richtig. Peter Frampton hätte ich jetzt nur wegen der Talk-Box auf der Liste – also eher so in der Les-Paul-Riege… Zappa meinetwegen, obwohl ich der Musik nicht viel abgewinnen kann wie auch McLaughlin, aber greater als Slowhand sind die allemal.

    Gewaltiges spielen auch die Jungs von Dragonforce (Youtube)

  4. Eidechse

    Also Eddie van Halen und Angus Young dürfen wirklich nicht fehlen. Aber vielleicht werden sie in Deutschland mehr verehrt als im der Heimat.

  5. meistermochi

    pete townshend! jerry garcia!

  6. Hokey

    Wtf? Wer ist Jerry Garcia? Warum kenne ich den nicht?

  7. Gitarren Sven

    Naja… das Time Magazin ist ja auch nicht unbedingt dafür bekannt die Musikexperten schlechthin zu sein.

    Wahrscheinlich hat man da eh nur ein paar Namen sich in einem Meeting zugeworfen und daraus dann eine Liste gemacht. 😉

    Aber Hendrix hatte schon was drauf. Der passt auf jeden Fall. 😉

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