Letzte Woche den kleinen Hobbit gesehen. War gut, denn nach dem Ende hätte ich gut und gerne noch ein wenig weitergeguckt. Es gibt zwar inhaltliche Ergänzungen, die zunächst etwas sonderbar anmuten, aber der Geschichte durchaus Spannung verleihen, mehr sei dazu nicht gesagt. Der Film kommt mit einer größeren Portion Humor daher als die Vorgängertrilogie – die Trolle hatten teilweise schon etwas von den Stooges. Gefallen hat mir besonders, dass man endlich mal einen Blick in die Ork-Höhlen bekommen hat und dass Gandalf endlich mal zaubert. Also richtig zaubert, mit Blitz und Donner und Lichtgewitter. Nichts war enttäuschender als das Duell mit Saruman im Herrn der Ringe, als den beiden mächtigsten Zauberern von Mittelerde nichts Besseres einfällt, als sich gegenseitig wie Wischmöppe durch die Gegend zu schieben. Ich freue mich auf die kommenden Teile und ärgere mich ein wenig, dass Jackson die Veröffentlichung seiner Filme immer so in die Länge zieht. Kurz: Mir hat’s gefallen!

Ein sonderbarer Kommentar zum Hobbit findet sich dagegen heute in der Süddeutschen. Der Neuseeländer und Regisseur Alan Duff beschwert sich über mangelnden Realismus, zu wenig politische Aufklärung und dass er sein Neuseeland im Film nicht wiederfinde, aber… geht es nicht um einen Fantasy-Film, in dem sich alles um die absolut und 100% fiktive Geschichte eines Hobbits dreht? Was hat der Mann daran nicht verstanden? Muss er dafür alle Kinogänger beschimpfen („Denn der Mob der Hobbit-Fans erfährt wenig vom wirklichen Leben der Neuseeländer.“), und wieso stellt er merkwürdige Fragen wie:

Was haben Jacksons Filme mit Neuseeland zu tun? Wie reflektieren Tolkiens Bücher Neuseeland? Kommen Maoris in diesen Geschichten vor? Wird darin Rugby gespielt? Riecht es nach Lammkeule?

Ein verzweifelter Versuch, Menschen für die eigenen Filme zu gewinnen? Mal im Ernst: Ich könnte mir nichts Lächerlicheres vorstellen als einen kleinen Hobbit, in dem plötzlich Maoris auftauchen, Rugby spielen und sich anschließend Lammkeule braten, während Gandalf mit Saruman über die sozialen Missstände kolonialen Ursprungs diskutiert.