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Isch 'abe gar kein Untertitel...

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Das FAZ-Abo ist gekündigt. Nachdem zuletzt immer mehr undifferenziert gegen Migranten angeschrieben wurde, in einem Fall sogar als unangemessener politischer Seitenhieb in einem Nachruf, hat der Rödder-Artikel für mich klar gemacht, wohin die Reise bei der FAZ geht. Nicht mit meinem Geld.

Teste jetzt die Süddeutsche, deren Website ich bislang gemieden habe wie der Teufel das Weihwasser, weil das einfach sowieso alles verpaywallt war.

Quo vadis, FAZ?

Da stolpert… da schlägt man förmlich beim Lesen eines aktuellen Artikels von Historiker Andreas Rödder (FAZ, Paywall) lang hin. Dummerweise hatte ich ihn mit Andreas Reckwitz verwechselt und stieß nun unerwartet in einen sehr langen Haufen an Geschwafel über „grüne Hegemonie“, „Massenimmigration“ und Aiwanger-Lobhudelei. Und so intellektuell schlicht wie unmissverständlich: Das Feindbild ist grün! Schnell gegoogelt, was der sonst so treibt und schon wird klar, wes Geistes Kind der Mann ist:

Rödder hatte Widerspruch in der CDU-Führung ausgelöst, nachdem er sich offen für CDU-Minderheitsregierungen im Osten geäußert hatte, auch wenn diese hin und wieder von der AfD unterstützt würden.

Rödder gibt Vorsitz der CDU-Grundwertekommission auf (Tagesschau.de)

Doch nicht etwa die AfD, die aus ihren völkischen Amitionen wenig Hehl macht und aus deren Reihen prominente Mitglieder erst kürzlich Schlagzeilen machten mit der Planung der Deportation von Menschen mit Migrationshintergrund?

Schaut man auf Rödders Fazit, so muss man sich fragen, wem die FAZ da so bereitwillig Platz in ihrem Blatt einräumt und in welche Richtung die politische Ausrichtung des Blattes schlägt. Rödder spekuliert, wie es nach dem Ende der „grüne Hegemonie“ (der er übrigens auch die Ära Merkel zurechnet) gebrochen werden könne: Option 1 sei die Gründung einer neuen Partei, programmatisch angesetzt zwischen CDU / AfD (Hans-Georg Maaßen lässt grüßen). Option 2 sei ein Erstarken aller Parteien, „die ein Modell von nationaler und sozialer beziehungsweise nationalis­tischer und sozialistischer Politik bewirtschaften[…]“, ergo der AfD und der Wagenknecht-Partei. Da Rödder der bürgerlichen Option 3 keine Chance beimisst, „einer Union, in der Schwarz-Grüne und Liberalkon­ser­vative“ zusammenarbeiten, diese „als programmatisches Zukunftsprojekt aber […] ausgedient [haben]“, bleiben in seiner Phantasie letztlich nur Option 1 und 2: Also die Regierung durch völkische und rechtsradikale Parteien.

Solche Töne vernahm man immer wieder, subtil und weniger subtil, auch in den Kommentaren der Herausgeber. Die Kommentarspalte überbietet sich derweil vor Jubel und ich frage mich: Quo vadis, FAZ?

Aus der Geschichte lernen…

…heißt auch, irgendwann begriffen zu haben, dass sich Nazis nicht nur gegen „die Anderen“, „die Ausländer“, „die Juden“ wenden, sondern als Erstes ihre direkten politischen Gegner vernichten, entweder durch Gleichschaltung oder Folter und Ermordung. Kapieren Herr Klingbeil & Co. leider nicht, lieber drucksen sie um klare Ansagen bzgl. der AfD herum.

Ich halte das übrigens für einen der Gründe, warum man der Ampel so gerne auf der Nase herumtanzt: Weil sie schon seit Beginn ihrer Regierungszeit bei jeder Gelegenheit gleich umfällt, aus Sorge, ein paar Idioten könnten sich mit gelben Westen irgendwo hinstellen. (Sollen Sie doch!)

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