Nenne ein neues Auto mein Eigen. Tocher¹ kann bald selbst Auto fahren und unsere alte Möhre bekommt nun ihr Gnadenbrot. Unser alter Opel Meriva kann so ziemlich nichts. Er hat fünf Gänge, eine Karosserie und elektrische Fensterheber. Sein größtes Highlight ist die Klimaanlage. Er hat einen denkbar schwachen Motor, sodass man auf der Autobahn immer gelackmeiert ist, wenn am Berg ein LKW rauszieht. Dann fehlt ihm doch meist etwas Kraft, um vorbeizuziehen, sodass man jämmerlich das Ende des Elefantenrennens abwarten muss, bevor man wieder auf Reisegeschwindgkeit kommt.

Jeder Neue konnte dagegen nur ein immenser Fortschritt sein. Und tatsächlich kann ich nun Musik vom Smartphone hören, die Navigation auf einem kleinen Bildschirm betrachten und schnick-schnackiges Gedöns wie Popo- und Lenkradwärmer gehört auch dazu. Es gibt einen Bordcomputer und zig Untermenüs, die ich mir schon alle angeschaut habe.

Die einzige Funktion, die ich noch nicht ausprobiert habe ist die des Parkassistenten. Dabei ist dies doch die faszinierendste von allen, bedenkt man, dass man ein Stück Science-Fiction miterlebt, wenn sich das Lenkrad wie von Geisterhand dreht, um das Auto passgenau in die Parklücke zu steuern. Immer, wenn ich dachte, jetzt sei der richtige Moment, dann kam doch Verkehr von hinten und es war ratsamer, zügig selbst in die Lücke zu ziehen, als die noch unbekannte Steuerung auszuprobieren.

Heute war es dann soweit. Eine freie Lücke, der Assistent erkennt sie, die Sicht nach hinten ist frei – also flugs den Assistenten aktiviert. Schnell die Hände vom Steuer genommen und brav gemäß den Anweisungen des Assistenten geschaltet – und während ich mich noch wundere, was die Karre da so vorhat, bemerke ich, wie das Auto zielgerichtet auf den nächsten Baum zusteuert. Ja, der stand auch in einer Lücke, die aber leider nicht zum Parken geeignet war. Schnell runter vom Gas, plötzlich war da auch wieder ein Lieferwagen im Rückspiegel, und schnell manuell eingeparkt. Es hat nicht sollen sein.

Aber irgendwann, eines Tages!