In den letzten Tagen über einen Spon-Schlagzeile gestolpert mit dem ungefähren Titel „Droht der deutschen Autoindustrie das Schicksal Nokias?“, leider hinter Bezahlschranke.  Und da ja mittlerweile immer offensichtlicher wird, dass wir in einer Gerontokratie leben, die den flächendeckenden Glasfaserausbau für übertrieben und hohe Internet-Bandbreite in Zügen für zu servicefreundlich hält, Mobilfunklizenzen vorwiegend als Mittel zum Zwecke der Staatskassenfüllung betrachtet sowie ihre Gesundheitsämter inmitten einer in unserer Zeit noch nie gesehenen Pandemie am Fax versauern lässt. Da sollte man sich schon um die Schlüsselindustrie Sorgen machen, zumal deren „Leader“ (wie sich der gute alte Führer doch ganz en passant wieder etabliert hat) ja ähnlich altbacken denken wie ihre politischen Kolleg*innen. Doch nicht nur die „Leader“, auch die gemeine Bevölkerung weigert sich, sich dem Neuen zu öffnen. Wer braucht schon einen Tesla von diesem größenwahnsinnigen Musk oder gar ein Apple-Auto, das es ja noch nicht mal gibt, wenn er doch auf deutsche Wertarbeit™ setzen kann! Schon mal die Spaltmaße bei einem Tesla gesehen? Hohoho, röhrt es da am deutschen Stammtisch! Ein Auto, das nur 300 Kilometer mit einer Tankfüllung fährt? Hohoho, röhrt es da im deutschen Kegelclub! Und das zu dem Preis? Hohoho, röhrt es da im Verband deutscher Automobilindustrie. Ein Auto fast ohne Knöpfe und Tasten? Hohoho, röhrt es da im deutschen Schützenverein. Ein Auto, das sich selber lenkt? Hohoho, röhrt es da im Allgemeinen Deutschen Automobil-Club.

Wir erinnern uns:

  • Mehr als 700 Euro für ein Handy? Hohoho!
  • Ein Handy, das jeden Tag aufgeladen werden muss? Hohoho!
  • Ein Handy fast ohne Tasten? Hohoho!
  • Ein Handy, bei dem man nicht mal den Akku wechseln kann? Hohoho!
  • Ein Handy, bei dem man den Speicher nicht erweitern kann? Hohoho!
  • Ein Handy, mit dem man im Internet surfen kann? Hohoho!

Und der Rest ist Geschichte. Passendes Schmankerl dazu heute auf Netzpolitik.org: Das ganze Desaster der Digitalisierung in einer SMS. Ich habe manchmal den Eindruck, wir zehren hierzulande nur noch von Reserven, denn für die Zukunft sind wir in Deutschland ganz schlecht aufgestellt – es reicht ja kaum noch für die Gegenwart.