Es gibt ja etliche Berufsgruppen, denen kein besonders guter Ruf anhaftet und für die die Gesellschaft sich gemeine Spitznamen ausgedacht hat. „Bankster“ dürfte die jüngste Kreation sein, „Schmierenjournalist“ eine ältere, „Rechtsverdreher“ eine altbekannte usw.

Seit Neuestem habe ich persönlich Immobilienmakler auf dem Schirm. Zum einen mussten wir gerade selbst eine ordentliche Stange Geld an eine Maklerin überweisen, die wir nicht beauftragt hatten und deren Arbeitsaufwand sich durchaus im überschaubaren Rahmen hielt, um nicht zu sagen: Der auf uns bezogene Stundenlohn der Dame war beträchtlich. Dafür musste ich sehr viele Stunden gut vorbereiten und durchführen.

Zum anderen durften wir dann andere Maklerinnen beobachten, die das Haus anpreisen sollten, in dem wir vorher wohnten. Bei der ersten Begehung stand die gute Frau dann mit zwei kaufwilligen Kunden in unserem Hausflur und hatte sichtlich keine Ahnung, wohin die vielen Türen und Treppen um sie herum hinführen sollten. Woher auch, sie hatte die Räumlichkeiten ja auch noch nie gesehen. Die Begehung führten dann wir (mit Hinweis auf all die Makel, die so ein älteres Häuschen hat). Aber die kassiert dafür dann mal eben 3,57% des Kaufpreises.

Und wen wundert’s? Eine Dokumentation des ZDF brachte ans Licht, dass letztlich jeder Hinz und Kunz sich Makler nennen darf. Gibt’s eigentlich schon einen fiesen Spitznamen für Makler?