Isch 'abe gar kein Untertitel...

Enlightenment

Es ist das Übel der Erleuchtung, der Aufklärung, des Wissens, die verbotene Frucht vom Baum der Erkenntnis: Alles wird schlechter, Gut und Böse scheiden sich voneinander, Qualitätsunterschiede werden offenbar. Was früher schmeckte, wird zur puren Qualkost, lernt man einmal das Kochen mit frischen Zutaten; das Lesen spannender Romane zum Test der Langeweileschmerzgrenze, liest man Literatur mit offenen Augen und das Hören von Musik erwacht zu neuen Dimensionen, lernt man ein neues Instrument.

Und das gilt auch für Lautsprecherboxen. Habe mir zum ersten Mal in diesem Leben ordentliche Lautsprecherboxen für meinen Computer zugelegt, damit ich abends in meiner Leseecke ein wenig Musik hören kann… und stelle plötzlich fest, dass der ganze Metal-Kram ziemlich sch… lecht produziert ist. Während die Boxen bei meinen Blues- und Jazz-Alben den Bass drücken und pumpen, Marcus Miller vom tiefen E leichtfüßig in den Mittfrequenzbereich hinaufsprudeln lassen, Norah Jones seidig über fetten Basslines schwebt und B.B. King nach jahrelangem Scheintod zu neuem Leben erwacht, sind nahezu sämtliche Rock-Alben einfach nur bäh.

Das drückt nichts, da lebt nichts, da brummselt alles irgendwo auf einer Ebene brav vor sich hin, die Dynamik ist sanft eingelevelt und all das Getöse hilft nicht wirklich: Druck, Dynamik oder Emotion bauen sich da kaum auf. Laut ist leise und leise ist laut. Ödnis. Langeweile. Nicht wegen der Musik, wegen der Songs, die Produktion ist schuld, platt.

Ergo: Ich werde in Zukunft mehr auf gute Produktion achten, als vorher.

4 Kommentare

  1. Batti

    Öhm, mal eine Frage 🙂

    Gute Boxen sind ein Ding, ohne wenn und aber, doch die Einstellungen deines Computer-Equilizers solltest du dir auch mal zur Brust nehmen.

    Da ich einiges kenne, was du so an Rock und Metal hörst und das nicht nur aus den frühen 80ern stammt *g* kann dein subjektiver Eindruck gerade nicht so 100%ig passen…

    Außerdem… kommt bei einer Nora Jones etwas ganz anderes aus dem Boxen, als bei Metal, schon von der Grundlautstärke wäre das sehr zu hoffen!

    Bei deiner Konstellation wäre meist dein Laptop-Sound-„System“ mein Feind 😉 …und nicht die Boxen.
    Als Referenz könntest du mal eine CD in eine HiFi-Anlage legen. Gute Kopfhörer sind auch eine Offenbarung 😀

    Viel Spass beim Rumtesten und schöne Musik hören, egal ob Blues oder Metal.

  2. Hokey

    Mag sein, ich bin ja bislang nur Plastikschrott gewöhnt, da klingt sowieso alles nach Offenbarung.

    Der Equalizer ist übrigens mein Feind. 😉 Der einzige EQ, der aktiv ist, ist der von iTunes und den benutze ich in der Regel nicht, nur ganz selten, um mal ein paar Höhen dazuzugeben oder wegzunehmen. Der Sound sollte also recht „unequalized“ an die Boxen gehen, die ihrerseits auch keinen Equalizer haben. Die Soundkarte kommt ohne EQ aus. Natürlich kommt kein Signal „pur“ an, aber auf dreifache Equalizer-Orgien verzichte ich. 😉

    Über 80er-Jahre-Metal sprechen wir lieber nicht, das klingt ja immer, als hätten die in einer Konservenbüchse gespielt… 😀

    Norah Jones kommt übrigens, schaue ich auf meine Pegelanzeige, lauter daher als z.B. Dream Theater oder Avenged Sevenfold. Dafür „hüpft“ ihr Pegel mehr, hat also öfter mehr Amplitude. Bestätigt eigentlich meinen Höreindruck, was aber selbstverständlich nicht automatisch heißt, dass die Rocker schlecht gemischt sind, nur eben anders.

    Das mit der Referenz ist eine gute Idee, jetzt fehlt mir nur noch die dazugehörige Hi-Fi-Anlage. 😉 Aber ist ja bald Weihnachten oder so… vielleicht eignen sich die Boxen auch einfach weniger gut für Metal.

  3. Batti

    Der iTunes Equalizer ist irgendwie gar nicht mein Freund. Und das hat mal nichts mit meiner Apfel-Skeptik zu tun 🙂

    Ich persönlich komme mit jedem anderen EQ eines Player am Computer besser klar oder anders gesagt: ich bin mit dem Klangergebnis zufriedener.

    Eigentlich der Grund, wieso ich iTunes nicht nutze. Viele Funktionen würde ich sogar mögen, aber der Klang geht gar nicht… was aber sicher eher an mir liegt.
    Irgendwas ist bei iTunes im EQ anders, aber was das ist, habe ich noch nicht gerafft. Zum Beispiel in WinAmp komme ich schneller zu einem besseren Ergebnis, selbst im MediaPlayer 🙂

    Das Problem habe ich aber auch schon seit vielen iTunes-Versionsnummern und mehreren Soundkarten…

  4. Hokey

    Also solche EQ-Vorbehalte gegen bestimmte EQs habe ich nicht. 😉 Obwohl ich am liebsten einen Hardware-EQ hätte… und als Medienplayer Amarok2, aber leider, leider… für den Mac und im heimischen Netzwerk ist iTunes wirklich gut.

    Man darf natürlich nicht vergessen, dass einige MP3s auch unter alle Kanone gerippt worden sind, viele bei 128kb, dass darf man natürlich nicht vergessen. Dabei geht einiges verschütt‘.

    Obwohl – ich könnte ja mal eine CD als Referenz am gleichen Computer hören und dann den entsprechenden gerippten Song. Werde ich gleich mal machen!

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