Muss man zum gestrigen Sturm auf das Kapitol noch irgendetwas sagen, außer, dass die republikanische Partei für die letzten fünf Jahre höchstmögliche Verachtung treffen muss? Dass es Gestalten eines Typus Trump gibt – geschenkt. Einen solchen aber auf einen Sockel zu hieven, auf dem er es nicht verdiente zu stehen, und ihn in jedem seiner Fehltritte – begonnen beim unsäglichen Bully-Wahlkampf – zu unterstützen, das war hoffentlich der Anfang vom Ende der republikanischen Partei wie wir sie kennen. Aktuell scheinen viele Ratten das sinkende Schiff zu verlassen. Mögen sie ersaufen. Die gute Nachricht, die gestern in all dem Getöse fast unterging: Die Demokraten haben 50% der Sitze im Senat und Kamala Harris darf nun entscheiden.

Wichtig auch die heutige Diskussion über die Rolle der sozialen Netzwerke. Hass- und Desinformationsspritzen wie Twitter, Facebook oder YouTube u.a. haben erheblichen Beitrag zu all den antidemokratischen Umtrieben geleistet – und sie werden es im Kleinen wie im Großen weiter tun. Man sollte diesen Netzwerken den Rücken kehren, solange niemand ernsthaft dort etwas aktiv gegen Hassrede, Antisemitismus, Verschwörungslügen und Diffamierung unternimmt. Wir reden über Multimilliarden-Konzerne, die mit all ihrer Finanzkraft nicht das stemmen können sollen, was mein kleines Gitarrenforum jeden Tag schafft? Faule Ausreden.