Mann, das war übel. Gelinde übel, wenn ich ehrlich bin, aber immerhin. Ich mag das nicht. Schon bei der Bundeswehr hat mir das nicht behagt, das Maskeaufziehen, das Abschneiden aller Gesichtssinne von der direkten Umwelt durch eine Gasmaske. Irgendwelche evolutionsbiologischen Gründe muss es dafür geben, dass der Mensch sich unwohl fühlt, klaustrophobische Zustände entwickelt, wenn seine Sinne nicht mehr voll verlässlich sind. Vielleicht lag es aber auch nur an der wie ein mittelalterliches Folterinstrument wirkenden mechanischen Apparatur, die man mir aufs Gesicht drückte, einmal quer über die Augen, den Mund mit Zugkraft aufsperrend. Am schlimmsten erschienen mir jedoch die zur Justierung nötigen Ohrstopfen, die mir, trotz freier Sicht auf das Geschehen, das Gefühl vermittelten, völlig von der Außenwelt abgeschirmt zu sein.

Und dann war ich plötzlich wieder draußen. Ohne Behandlung, da es der Ärztin nicht gut ging und man eine Zahnbehandlung mit zittrigen Händen nicht vollziehen könne.

Zeit totschlagend bin ich dann durch den örtlichen Elektronikfachhandel gestrolcht und vor einem Aufsteller mit Bose-Kopfhörern hängengeblieben. Die Sounddemonstration wartete mit einem billigen Verkaufstrick auf: Statt die Konzentration des Hörers auf die Soundqualitäten zu lenken, setzte man bei der Bose-Demonstration auf 3D-Audio-Illusionen (z.B. hier oder für iOS, nur mit Kopfhörern!). Die sind wirklich toll und ich würde gerne mal ein 3D-Hörspiel hören, aber leider zeigt eine 3D-Aufnahme eben nur, dass 3D-Aufnahmen toll sind. Dass man zuhause dann den normalen Stereo-Sound aus den Kopfhörern bekommt… blieb schwammig. Sinnestäuschung statt Sound. Ich habe dann die schlecht beworbenen Kopfhörer schnell wieder weggehängt.