Isch 'abe gar kein Untertitel...

Machtlos – Hilflos

Ein Kommentar auf Heise bringt es auf den Punkt:
“Es ist ekelhaft, es ist entwürdigend und es ist erschreckend, wie machtlos man eigentlich ist.”

Trage mich mit dem Gedanken, irgendeiner NGO (Attac? Greenpeace? CCC!) beizutreten. Hilflos, ich weiß, aber vielleicht besser als nichts. Immerhin ein Signal, dann haben die Dienste wenigstens einen Vorwand, mich abzuhören. An Parteien glaube ich nicht, weder an grün- noch orangefarbene. Von einer NGO verspreche ich mir mehr, mehr Aktion, mehr Engagement, mehr Herzblut, weniger Verstrickung. Aber hilflos bleibt es.

Aus Hilflosigkeit mal wieder mit dem Tor Browser gesurft. Langsamaa..a..a…a……a……am. Örch. Da kann ich ja gleich die Drosselkom beauftragen. Aber ein Ärgernis für Geheimschnüffler. Hilflos.

Erneut mit PGP beschäftigt. Schulterzuckend wieder weggeklickt. Was hilft’s, wenn ich brav meine Mails verschlüssele und die Gegenseite sie nicht lesen kann. Viele Menschen sind schon damit überfordert, ihren Mailclient einzurichten („Was? Man kann Mails auch ohne Browser abrufen?“), wie soll ich da erwarten, dass die ihre Mails verschlüsseln? Und auch mir erscheint eine PGPisierung meiner Mails nicht gerade trivial.

Das OTR-Plugin in Adium, das nutze ich. Im Chat mit meinem Bruder. Ansonsten wird die NSA weiterhin ordentlich meine Daten abschöpfen können.

3 Kommentare

  1. Herr Rau

    Mit Enignail für Thunderbird ist OpenPGP ganz einfach – aber halt tatsächlich nur für Leute, die Thunderbird benutzen und sich halbwegs damit auskennen. Immerhin kann man Mails damit signieren, dann lernt der Empfänger, dass es so etwas wie Verschlüsselung gibt.

    Aber eine Antwort auf die Abhörfrage ist das auch nicht. Verbindungsdaten und Surfverhalten sind eher noch spannender als meine Mails.

    • Hokey

      Das mit dem Signieren hatte ich bei dir schon gelesen. Das ist vielleicht wirklich eine Methode, um Menschen auf Verschlüsselung aufmerksam zu machen. Ich muss mal schauen, ob es da auch Entsprechendes für Apples „Mail“ (sinniger aber für Suchmaschinen ungeschickter Name für einen Mail-Client) gibt. Vielleicht hat es ja auch beispielhaften Effekt?

      Eine Antwort ist es nicht. Auch hilflos. Aber erschwert denen, die Daten abgreifen, die Arbeit.

  2. Dipl.-Psych. Thorsten Kerbs

    Geht es denn wirklich darum, gleich alle Probleme auf einmal und dann noch vollständig zu lösen? Das klingt nach Überforderung und Heldenepos. Mein Vorschlag wäre der, im ersten Schritt die privatwirtschaftlichen Teilhaber des Betrugs zu treffen. Keine Frage, Google, Apple & Co hängen von ihren Nutzern ab, von unserem Nutzungsverhalten.

    Hier drei ganz einfache Vorschläge wider die Hilflosigkeit: 1. Mit dem Mailaccount zu einem (kostenpflichtigen) europäischen Anbieter wechseln, 2. die Dropbox kündigen und beispielsweise Wuala nutzen, und schlussendlich 3. natürlich konsequente Facebook- und Google-Plus-Abstinenz betreiben. Wenn das ein paar Millionen Nutzer machten, würden diesen Schwund neben Prism auch die Unternehmen selber bemerken.

    Darum, dass die Herrschaften von der NSA dann immer noch unsere Mailwechsel belauschen können, mag ich sie nicht wirklich beneiden …

    Zum guten Schluss gibt es für Lehrer nun wirklich keinen Grund ob solcher weltgeschichtlicher Entgleisungen zu resignieren. Wer tagtäglich mit jungen Menschen spricht, wirkt als tausendfacher Multiplikator. Also, bitte nicht verzweifeln, sondern informieren, informieren und nochmal informieren!

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