Das erste Mal auf Kreta und gleich nach dem Verlassen des Flughafengeländes denke ich:“Wow! Was für eine Landschaft!“. Zur Linken die Küste mit dem blauen Meer, zur Rechten die spröden Berge und auf den ersten Blick wirkt alles sehr trocken, doch trotz der trockenen Hitze und des wasserarmen Klimas blüht der Oleander und hohe Zypressen spenden den Autofahrern Schatten. Im Juli ist es hier so heiß, dass eine Klimaanlage im Auto Not tut, jedoch ist das Wetter angenehmer als im schwülen Deutschland, dessen 40 Grad wir noch genießen durften.


Touristen finden sich nur wenige hier im Westen der Insel, wir sind im stillen Örtchen Atsipopoulu. Die einzige dauerhafte Geräuschquellen sind zwitschernde Vögel und besonders die Zikaden, die ihr bösartig wirkendes Gezirpe in unglaublicher Lautstärke herausschreien. Immer wieder krähen die Hähne, tagsüber gesellen sich die Ziegen blökend hinzu und abends bitten die ungezählten Hunde des Dorfes zum Konzert. Bisweilen stoßen Schafe verzweifelte Geräusche aus, als ob jemand sie schlachten wolle. Für jemanden, der ansonsten das permanente Rauschen der A2 und einer Hauptstraße in den Ohren hat, ist die natürliche Stille hier eine Labsal.

Die Sonne brennt hier bis in die Abendstunden unerbittlich, jedoch kühlt sich die Luft schnell ab, sobald sie hinter den Bergen verschwunden ist und dem Sternenhimmel Raum lässt. Wie mit spitzem Silberstift auf schwarzes Papier gedrückt zeigen sich deutlich Sterne, Raumstationen und Flugszeuge. Ein leichter Wind sorgt für beständige Abkühlung. So lässt es sich aushalten.