Das Glos ist halbvoll!

Es ist ja immer eine Sache der Perspektive, ob man das Glos, pardon, das Glas als halbvoll oder als halbleer betrachtet. Man muss die politischen Dinge sowieso so nehmen, wie sie kommen. Der Glos ist jetzt weg vom Fenster, das ist gut so und auch wieder nicht, weil man den Verdacht nicht los wird, dass der gute Glos da mehr oder weniger unlustig seine Pensionsansprüche aufgebessert hat. Zur Strafe hat er jetzt weißere Haare als Johannes Heesters und einen unrühmlichen Abgang obendrauf. Dazu, so tuschelt man, soll er vom netten Seehofer gemobbt worden sein. Tauschen möchte ich mit dem Glos nicht. Echt nicht.

Aber der Guttenberg, der möchte. Der kommt jetzt als Glos-Nachfolger und jetzt schimpfen alle! Wegen des Proporzes! Jetzt kommt schon wieder so’ne CSU-Flitzpiepe ins Wirtschaftsministerium, warum nimmt man da nicht endlich einen, der Ahnung hat, wo sich doch die Gelegenheit bietet, meckert man. Und ich geben zu, dass ich auch gestern den ein oder anderen bitterbösen Twitter-Tweet abgesondert habe, aus selbigem Grund, doch heute denke ich ein wenig anders. Heute bin ich froh, dass Karl-Theodor zu Guttenberg in unser Wirtschaftsministerium kommt. Aus tiefstem Herzen.

Denn es ist noch nicht allzu lange her, da herrschten nämlich Statler und Waldorf in Bayern, Huber und Beckstein genannt, welche einen gar famosen Generalsekretär namens Markus Söder ihr Eigen nannten. Lasst uns, statt zu motzen und zu meckern, einfach zutiefst dankbar sein, dass diese Ober-Oberpflaume nicht als Kandidat für unser gebeuteltes Wirtschaftsministerium gehandelt werden konnte…