Isch 'abe gar kein Untertitel...

"Zehn Dinge, die Sie vielleicht noch nicht über uns wissen". Das hat was. Elf Dinge, hätte man wahrheitsgetreuer geschrieben, denn offensichtlich hat man beim feinen Kaffeehaus in allen Filialen seine Kunden gefilmt. Jetzt muss man ja mutmaßen, wieso. Hatte man den Verdacht, Lidl-Mitarbeiter könnten ihre freien Nachmittage bei Balzac verbringen? Wollte man miesen Würfelzuckerdieben auf die Spur kommen? Freche Kaffeeverkipper entlarven? Herausfinden, wer die Zeitung immer wieder falsch zusammenlegt? Oder installierte man die Kameras gar aus Kundenfreundlichkeit? Wollte man lediglich herausfinden, wieviel Löffel Zucker Herr Müller in seinen Kaffee rührt oder ob Tante Gerda eher Obstkuchen oder Sahnetorte bevorzugt?

Wen wundert’s eigentlich noch, dass es in der breiten Gesellschaft niemanden kümmert, wenn Schäuble und Schergen den totalen Überwachungsstaat etablieren wollen, wenn Politiker sich nicht um das Bundesverfassungsgericht zu scheren scheinen. Die Überwachung ist schon lange in der Mitte unserer Gesellschaft angekommen, gehört zum Alltag jedes Bürgers. Egal, ob er nun in seiner Heimatstadt eine Straße überquert, S-Bahn fährt oder nur einen Kaffee trinken geht. Aber wehe, man filmt zurück!

2 Kommentare

  1. Boris

    Ja super: totalitäre Kaffeehäuser 😉

    Na, jetzt weiß ich wenigstens, welche Cafes ich beim nächsten Hamburg-Aufenthalt meiden muss. Übrigens auch, wenn sie die Kameras jetzt abhängen, denn damit ändert sich m.E. bloß das oberflächliche Verhalten, nicht die dahinter stehende Grundhaltung Kunden gegenüber.

  2. Sebastian

    Tja es heisst doch: Der Kunde ist das Arschlo**** aaaeeeh der Koenig?

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