Wolfgang Schäuble ist in meinen Augen erster Anwärter zur Unperson der Jahrtausendwende. Was hat der Kerl nicht für Dreck am Stecken. Trägt schwarzes Geld im Köfferchen durch die Gegend, um den Staat, dem er "dient", zu bescheißen, verharmlost unter indirektem Verweis auf die nationalsozialistische Rassenlehre rechtsradikale Attacken und will, dass Juden Verantwortung für den Holocaust übernehmen. Nebenbei verlangt er, dass die Bundeswehr Aufgaben der Polizei übernimmt und beispielsweise die Fußballstadien belagert und auf Verdacht Flugzeuge abschießt. Weiterhin erinnern wir uns auch daran, dass Wolfgang Schäuble gerne erfolterte und ermarterte Informationen nutzen möchte. Habe ich was vergessen?

Und heute stellt das girl fest, dass besagter Mann mit dem ewig zur Faust geballten Gesicht in der Zeit von 1984 bis 1989 im Bundeskanzleramt "für besondere Aufgaben", wie uns Wikipedia mitteilt, zuständig war. Und von ’89 bis ’91 schon einmal seine Köfferchen für das Bundesinnenministerium schwenken durfte.

Warum das Schäuble zur Unperson der Jahrtausendwende macht? Weil der in diesem Zeitraum deutsche Journalisten unterwandernde BND dem Kanzleramt unterstellt ist, darum. "Für besondere Aufgaben", soso. Wenigstens bleibt, dass dieser unsägliche Kerl nicht Bundespräsident geworden ist.

Nachtrag:
Bei der FR bewertet man das anders. Die Frankfurter Zeitung bringt meinen Zweitlieblingsminister, Geheimniskrämer Steinmeier, mit ins Spiel als Verantwortlichen.

Nachtrag 2:
Frau Leutheusser-Schnarrenberger stimmt mir zu. Schon erstaunlich, wie das Bundeskanzleramt aus der Schusslinie gehalten wird:

Was der BND praktiziert habe, sei nichts anderes als "Stasi-Methoden“, sagte das FDP-Präsidiumsmitglied der Chemnitzer Freien Presse. Sie forderte, nicht nur im BND nach den Verantwortlichen für die Affäre zu suchen, sondern auch im Kanzleramt. (Süddeutsche)