Gestern den Bäckertod illustriert. Im letzten Monat festgestellt, dass sich die „Schnellkaufkassen“ bei Ikea immer mehr durchsetzen. In zehn Jahren laufen wir einfach nur noch durch Absperrungen, ziehen unseren Kassenbon aus einem Automaten und bestätigen den Einkauf per Knopfdruck. Aber die Arbeitsplätze sind uns ja immer so unglaublich wichtig. Hat eigentlich schon irgendein Soziologe das mal untersucht, wie groß wir gesellschaftlich über die Wichtigkeit von Arbeitsplätzen schwadronieren, letztlich aber einen Fliegendreck auf Arbeitsplätze geben, wenn es unserer Bequemlichkeit dient oder uns 5 Cent pro Brötchen spart?

Die FDP bettelt um Zweitstimmen, ein erbarmungswürdiges Schauspiel, aber unvermeidlich, wenn man als Klientelpartei in den Bundestag will. Der Spiegel nennt die Bettelei ein Vorpreschen Westerwelles, aber wir können uns gut vorstellen, dass dem der Arsch auf Grundeis geht, weil seine Partei nur knapp über den magischen 5% schwebt. Natürlich weiß die FDP, dass sie die 5% überspringen wird, Westerwelle braucht nur noch ein paar Prozent für eine bessere Verhandlungsposition.

Große Aufregung um Steinbrücks Mittelfinger. Der ARD-Kommentar verglich ihn gar mit Effenbergs Stinkefinger und tat ganz empört. Ob man bei den moralisch-öffentlichen Anstalten der BRD nicht mehr unterscheiden kann, zwischen der absichtlichen Beleidigung einer Fan-Kurve oder einem verkrampft „cool“ oder „witzig“ gemeinten Fotoshooting?

Prism, Tempora, Bulldingens und wie sie alle heißen spielen in der Politik keine wesentliche Rolle. Auch in der öffentlichen Wahrnehmung nicht. Offensichtlich werden wir uns damit abfinden müssen, dass wir ununterbrochen abgehört, gescannt und ausgeforscht werden. Big Data hat uns. Man kann nur hoffen, dass die Stimmung irgendwann einmal kippt und wir das friedlich über die Bühne kriegen.

Boris kriegt Koller wegen Krad. Je kleiner, desto lauter. Wir hatten auch mal so’n paar Halbstarke in unserer Gegend, ich habe ihre kleinen Knatterkötter ebenso gehasst.