Heute kurz beim Zappen eine Debatte erwischt, in der eine Dame erklärte, dass Veganer sich stärker mit der Natur verwurzelt fühlten und dies mehr reflektierten; als Beispiel führte sie eine (wohl bekannte?) Veganerin an, die das Dilemma lösen musste, wie sie mit den Schnecken auf ihrem Salat umgehen sollte. Entweder töten, was ja nicht im Sinne der veganen Lebensweise ist, oder sie leben lassen, was ihrem Salat nicht gut tat. Darüber hinaus aß sie auch noch den Schnecken ihre Nahrungsgrundlage weg. Sie setzte die Schnecken dann im Wald aus, worauf sie ins Grübeln kam, ob sie damit nicht auch den Schnecken schade, weil ja alle ökologischen Nischen im Wald schon besetzt seien. Wie die Frau ihr Problem letztlich gelöst hat, und ob alle Schnecken ihr Schneckenleben altersschwach, aber satt und zufrieden, aushauchen durften oder ob pilzesammelnde Schneckenfans sie am Ende in den Kochtopf warfen, ist mir nicht bekannt.

Ich halte es nur für ausgemachten Blödsinn, den „modernen“ Menschen außerhalb von Natur zu denken und sich neu in die Natur „hineinzuverwurzeln“. Wir sind Teil unserer Natur und wir bleiben Teil unserer Natur, egal wen oder was wir essen; egal was wir erfinden und wie wir Gesellschaften gestalten; egal wohin wir uns bewegen und was wir zerstören und wohin wir uns auch reflektieren mögen. Wir bleiben Teil dieser Natur. Auch wenn wir Tiere töten und deren Kadaver zubereiten und verspeisen.