Isch 'abe gar kein Untertitel...

Regener und das Streaming

Sven Regener jammert laut FAZ über Streaming-Angebote wie Spotify:

„Wir kamen zu dem Schluss, dass wir Streaming nicht gut finden. Wir möchten nicht eine neue Platte produzieren, die einfach so aus Zufall abgenudelt wird.“

So, so. Bloß nicht „aus Zufall abgenudelt“ werden. Man will ja auch nicht unter die Räder kommen beim bösen Streaming. Ob der Herr Regener sich demnächst auch gegen das gemeine Broadcast-Streaming namens „Radio“ empört oder ob es sich doch jedesmal heimlich freut, wenn seine Songs dort „einfach so aus Zufall abgenudelt“ werden. Ob er seinen Kunden demnächst das Rippen verbieten und das Überspielen auf MP3-Player miesmachen möchte? Ob der echte „Element of Crime“-Fan jetzt solidarisch seinen Shuffle-Knopf aus dem CD-Player reißt? (Soll Regener doch einfach sagen, dass er mehr Kohle haben will! Verstehe ich sofort. Wer übrigens vermeiden will, dass seine Alben nicht einfach durchgeshuffelt werden, der sollte ordentliche Konzeptalben produzieren.)

Aus Kundensicht ist Spotify das Beste, was mir passieren konnte, aber das schrieb ja schon einmal. So viel Geld für Musik habe ich noch nie ausgegeben, und ich warte jetzt schon auf das „Familienmodell“ und werde sofort einen Zweitaccount ordern, damit meine Playlist bald nicht nur aus Kinderhörspielen und Kinderliedcompilations besteht. Auch zum Gitarrespielen kann ich mir nichts besseres vorstellen: Einfach den gewünschten Song suchen, bei Ultimate-Guitar die passende Tab suchen und loslegen. Da wünsche ich mir schon manchmal, dass es das gegeben hätte, als ich siebzehn war.

Und wieviele Musiker ich mittlerweile gehört habe, auf die ich ohne Spotify nie gestoßen wäre, das kann ich nicht mehr in Worte fassen. Nee, diesmal habe ich für die Künstlerseite wenig Verständnis.

2 Kommentare

  1. Batti

    Ich oute mich gerne mal als „Element of Crime“ Fan 🙂

    …allerdings kann ich schön länger nichts mehr damit anfangen, was Regener so in Sachen Musikindustrie abläst. Ich hatte da vor einiger Zeit schon mal einen stärkeren Brechreiz. Da ging es doch auch schon um Urheberrecht.

    Lobbyismus traue ich ihm irgendwie nicht so richtig zu, aber ne verdammt verquere Sicht auf das Hier und Heute 😉

  2. Hokey

    Mit EOC bin ich nie so richtig warm geworden, aber seinen Herrn Lehmann habe ich gerne gelesen. Ich weiß auch nicht, was ich von Regener halten soll. Ihren Zwist werden die Künstler und Spotify wohl unter sich austragen müssen. Entweder kehren sie (wie ja auch Die Ärzte oder Die toten Hosen Spotify den Rücken oder man einigt sich auf bessere Konditionen oder oder oder). Aber eine Alternative zu Streaming sehe ich aktuell nicht, dafür ist der Markt mittlerweile doch zu breit.

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