Isch 'abe gar kein Untertitel...

Die Musikindustrie ist so lustig

Johnny hat im Spreeblick-Blog das Papier der IFPI etwas genauer unter die Lupe genommen und kommt auch zu diesem Fazit: die Musikindustrie liegt im Sterben.

Man muss den Musikprotzen mal deutlich machen, dass es keinen vernünftigen Grund für irgendeinen Künstler abseits vom RTL-Superstar-Geschranze gibt, sich diesem Diktat zu unterwerfen. Man kann heutzutage für billig Geld im Wohnzimmer CDreife Produktionen einspielen. Mit einem mittelmäßigen Computer und Equipment von unter 1000€ kann man diesertags einen Sound fahren, von dem die Beatles nur geträumt haben.

Vertreiben kann man übers Internet, und die Chancen stehen nicht schlecht, dass die nächste Generation, die Saturn&Co dank Internet gar nicht erst kennenlernen muss, ihre Musik hauptsächlich über das Internet bezieht. Und damit meine ich nicht über Amazon, sondern über freie Plattformen oder die Künstler selber.

Aber macht nur weiter so: Verkauft Scheiße am Stück für 0,99€. Verarscht Kinder mit Pseudoabos. Verweigert die Möglichkeiten, die Euch das digitale Zeitalter bietet. Wünsche geruhsamen Schlaf, Ihr Zombies.

8 Kommentare

  1. Marcus\SM

    Was mir da halt Angst macht ist, dass unsere Gesetzgeber auch nicht unbeding den besten Bezug zur Realität haben und sowas dann tatsächlich als Gesetz hinten rauspurzeln könnte. 🙁

  2. slidetone.blog

    Wenn ein angehender Tontechniker so etwas geschrieben hätte, hätte ich wahrscheinlich nicht geschmunzelt. Doch Lehramtsanwärter dürfen das:
    Mit einem mittelmäßigen Computer und Equipment von unter 1000€ kann man diesertags einen Sound fahren,…

  3. Hokey

    @Slidetone-Trackback

    Hehe… dachte mir, dass aus dieser Ecke dazu ein paar kritische Worte kommen würden. 😉

    Es geht ja mehr um die Tendenz, dass die Produktion von Musik heute durchaus auch zu Hause in gut hörbarer Qualität produzierbar ist. Noch vor 10 Jahren hätte das nicht so gut geklungen (vielleicht nach rauschendem Kassettendeck und alles auf einer Spur), und [url=http://aussensaiter.de/aussenjam]Aussenjams[/url] wären auch nicht dringewesen. 😛

  4. Hokey

    Ich geh‘ mal schwer davon aus, dass man nicht gezwungen werden kann, seine Musik über gierige Labels zu verbreiten.

  5. summertime

    Die Musikindustrie will es einfach nicht lernen. Jetzt will die deutsche Landesgruppe des Plattenfirmenverbandes IFPI das „Sendeprivileg“ f?r Internetradios durch die Bundesregierung entzogen wissen. Warum ? Ist Musikvielfalt so schlecht ? Und was is…

  6. captain

    Ja, aber nein, obwohl Du natürlich auch Recht hast. Hach, ich hauee ja auch allzugerne auf die Musikindustrie ein und natürlich schlafen die wundervoll, beziehungsweise sie nehmen die Möglichkeiten nicht an, die sich bieten. warum nicht? weil sie mit dem Verdienstrahmen ihre eigenen schönen Häuser nicht bezahlen. Das Internet in diesem Bereich ist ein wundervolles Rationalisierungsprogramm. Nur:

    Wer machts denn dann. Wenn wer eine richtig wunderbare massenfähige Mucke am Start hat, wer bringts denn dan unter die Leute? Und die andere, kleinere Mucke? Bei all den Möglichkeiten muss man eben auch ein Auge drauf werfen, dass man nicht eine Struktur mit wegschmeißt, ohne die dann gar nichts mehr geht.

    Hach, das ist alles kompliziert.

  7. Hokey

    Es ist schon eine ambivalente Geschichte. Wenn (quasi wunschgemäß) die großen Labels wegfallen würden, wer würde dann gewinnbringend Musik auf den Markt bringen, bzw. die Leute mit massentauglicher Musik versorgen. Und würde die Qualität der Musik nicht schrecklich darunter leiden, weil niemand sich privat ein großes Studio oder eine größere Tour leisten kann?

    Es wäre natürlich fatal, wenn die alte Struktur so einfach von heute auf morgen zerbröseln würde, denn dann würde eine Menge Porzellan mit zerschlagen werden; andererseits, wenn dieser Prozess sich sanfter vollzieht, kommen die „Großen“ vielleicht mal von ihrem hohen Roß herunter.

    Letztlich entscheidet darüber der Kunde, sprich: die Gesellschaft. Und je unverschämter die Musikindustrie agiert, umso eher gönne ich ihr den schmachvollen Niedergang. Zumindest in einem Punkt bin ich mir sicher: gute Musik wird es immer geben, egal wer sie vertreibt oder wie sie produziert wurde.

  8. Sebastian

    Hast schonrecht.
    Ich wünsch mir auch mal, das einfach mal keine Musik mehr gekauft wird. In England wurde der Kopierschutz schnell wieder rausgenommen, weil die CD’s einfach nicht mehr gekauft wurden. So einfach ist das.
    Warum ist das bei uns nicht so? Warum hab ich das Gefühl, dass der Deutsche dümmer ist als alle anderen?

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