Puh…unter den päpstlichen Fittichen des Weltjugendtages rückten auch einige Christengrüppchen in die Bielefelder City vor. Sonst von 365 Tagen im Jahre nicht zu sehen, geschweige denn zu hören, wagten es dann doch einige, im Schutz der Masse, sich auf die offene Straße zu stellen.

Prinzipiell habe ich nichts gegen Christen, bin schließlich selber Christ. Aber müssen die sich immer mit Wandergitarre, Tambourin und „Oh happy day danke für diesen guten Morgen“-Songs unbeliebt machen? Uuuäääh, da kriegt man ja Ohrenkrebs bei so viel verseptimten Dur-Akkorden und Gehirnsausen vor lauter heiler Welt. Dabei sollten die fröhlichen Sänger doch mit fortschreitendem Alter gemerkt haben, dass gerade in christlichen Gemeinden die Welt nicht immer so schön happy und sonnig ist.

Denn nirgendwo sonst trifft man so viele totalitär Verstopfte, die jedem Schäfchen ihre ganz spezielle „heile Welt“-Methode nahelegen aufzwingen wollen. Und da ist der Papst gegen so manchen Nachwuchsapostel, den man in den kleinen feinen Gemeinden findet, ein progressiver Waisenknabe. In solchen Fällen ist einem selten nach „Oh happy day“ zumute…

Ich plädiere also stattdessen für ausdrucksstarke christliche Musik in Deutschlands Einkaufsstrassen: Man nehme ein wenig Holy Blood oder, damit die Omis nicht sofort in Ohnmacht fallen, den etwas milderen Ex-Spocks-Beard-Mastermind und Neu-Christen Neal Morse. Dann laufen vielleicht auch nicht immer alle verschreckt zu den peruanischen Panflötenindianern…;)