Stehe gerade voll auf Phaser-Sounds. Vor wenigen Wochen hätte ich darüber noch müde gelächelt und Phaser als Effekthascherei abgetan, aber seit dem Update des Katana ist der neue Phaser-Sound das Größte. Es macht schon einen gewaltigen Unterschied, ob man einen billig oder gut produzierten Phaser-Sound geliefert bekommt: Ersterer ist nahezu unnütz, wie ich aus zahllosen Erfahrungen mit billigen Muliteffektgeräten weiß, Letzterer verleitet zu Experimenten und bietet Eingang in neue Soundsphären.

Überdies ist so ein Phaser ziemlich vielseitig einsetzbar. Pink Floyds David Gilmour zum Beispiel nutzt seinen Phasersound auf einer cleanen Gitarre zur sphärischen Untermalung von „Shine on you crazy diamond“ und erreicht damit einen träumerisch breiten, nur ganz sacht psychedelisch wirkenden Sound. Wenige Töne und dennoch viel Klang. Wenn er weiß, wie man Klangteppiche erzeugt, dann Gilmour.

Ähnlich in „Peruvian Skies“ von Dream Theater. Dort langt der Phaser etwas mehr zu und es wobbelt und wabbelt ganz ordentlich rauf und runter, aber es bleibt beim langsamen Tempo bei relativ wenigen Tönen, denen der Phaser den nötigen Raum verleiht. Hätte ich alle Töne immer ordentlich ausklingen lassen, klänge es auch noch breiter.

Das Gegenstück dazu liefert Van Halen mit „Ain‘t  talking bout love“. Den kompletten Song über dreht der Phaser die vollverzerrte E-Gitarre durch die Mangel und sorgt so für den Wiedererkennungswert und verwandelt insbesondere gehaltene Akkorde in ein raketenähnliches Etwas.

Gar nicht übel, so ein Phaser. Vielleicht sollte ich auch dem Flanger mal eine Chance geben…