Isch 'abe gar kein Untertitel...

Hochbegabte Amokläufer

Danke an Herm (my personal nerdcore) für den Hinweis: Heavy-Metal-Hörer sind einfach begabter als der Durchschnitt:

Laut einer Studie der staatlichen Universität Warwick bevorzugen schulisch hochbegabte Jugendliche bei der Wahl ihrer Musik Heavy Metal. (Laut.de)

Eher schwachbrüstig die Erklärung des vermutlich beatles-sozialisierten Ausrichters der Studie:

„Vielleicht erfahren begabte Menschen besonders viel Druck und Frustration und benötigen die Musik daher eher als Ventil, um ihren Gefühlen freien Lauf zu lassen.“ (Laut.de)

Das schaffen die einfach nicht. Ihre Klischees hintenan zu stellen. Mal davon zu lassen. Vokabeln wie „Frust“ beiseite zu schieben. Einfach mal zu hinterfragen, was an Metal musikalisch-strukturell interessant sein könnte. Vielleicht mal zwischen Sound und Musik zu trennen. Klappt nicht. Da ist ein Brett im Weg.

Vielleicht sollte der gute Mann mal diesen Beitrag lesen oder auch diesen. Oder einfach seine vorurteilsgefilterten Öhrchen aufsperren. Denn falls ihm das geschriebene Wort nicht reicht, kann er sich auf der MySpace-Seite von Dream Theater „Hell’s Kitchen“ oder „Blind Faith“ anhören. Und das ist noch Fliegendreck gegen „Metropolis“ oder „Scenes from a Memory“. Aber dafür bräuchte man Geduld und Voreingenommene haben nichts weniger als das.

Interessant nur, dass man sich trotz aller offensichtlicher Unkenntnis in der Lage sieht, küchenpsychologische Halbgarheiten zu produzieren.

4 Kommentare

  1. Eberon

    Ich würde ja Nuhr zu gerne etwas dazu sagen, aber nachdem Du der Versuchung widerstanden hast, wer bin ich da, ihr zu erliegen? 😉

  2. Hokey

    Das würde man ja auch Nuhr wieder als metalbedingte Aggressivität auslegen… 😉

  3. flatter

    Womöglich wird mir gleich ein Metallhammer ins edle Antlitz fahren, aber ich bin nicht wirklich davon überzeugt, daß die hohe Qualität und musikalische Tiefe von Metal und Hardrock die Jungintelligenz vor die Boxen treibt. Der pure Frust ist es ganz sicher, und zwar der über die brunzdummen Produkte der Mainstreambeschallung. Abeseits dessen gibt es wiederum nicht allzu vieles, das altersgemäß zur Rezeption taugt.
    Nuja, und es rockt halt 😉

  4. Hokey

    Na gut, die werden nicht sagen: „Joa mei, was ’n geiles barockes Gitarrensolo und wie der Komponist wieder mit den [url=http://www.justchords.de/theory/modes.html]Modes[/url] gespielt hat, das haut mir glatt die Haare ins Gesicht!“ Natürlich analysieren die nicht erst die Songs und entscheiden sich dann auf empirischer Basis für den einen oder anderen Stil.

    Aber ich möchte behaupten, dass die Qualität unterschwellig auch eine Rolle spielt. Keinen Einheitsbrei hören zu wollen, sich extravagantere Wege zu suchen, dem profanen vier-viertel Genuß zu entsagen, sind Entscheidungen, die nicht von ungefähr, sondern aus einem freien Geist kommen. Und das Können der Musiker selbst steht (zumindest für mich) außer Frage. Natürlich gibt es da auch knüppelnde Dumpfbacken, aber die sind eher selten.

    Zwischen Hard-Rock und Metal möcht ich übrigens noch einmal unterschieden wissen, auch wenn ich dieses Kleingehacke in Minimaleinheiten nicht mag. Aber gerade bei Dingen wie dem musikalischen Können würde ich zwischen Metal und Hard-Rock unterscheiden. Das eine kommt eher im klassischen Gewand, das andere eher im bluesigen.

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