Tja, Obama hat wegen des Umgangs mit Gaddafis Leichnam gut reden, er hat ja auch in Sirte nicht mitgekämpft. Dass es einen ziemlichen Unterschied für den eigenen Referenzrahmen macht, ob man selber im Krieg gekämpft hat oder ihn aus dem Weißen Haus kommandiert, lässt sich vielleicht an diesem aktuellen Beispiel schön zeigen: Den Rebellen in Sirte hat die Zurschaustellung Gaddafis offensichtlich nicht allzuviel moralische Kopfschmerzen bereitet; Obama hingegen, der Usama bin Laden aus der Ferne von einem Sonderkommando hinrichten ließ, hat keinen monatelangen Krieg erlebt, keine Kugeln um sein präsidiales Haupt pfeifen gehört und musste nicht in Kanalrohre kriechen oder gar um New York kämpfen.

Das macht das moralische Aufplustern vor den Wählern leicht, wirkt im Gegenzu aber umso arroganter.