Isch 'abe gar kein Untertitel...

Die Spülmaschine des Herakles

Und es begab sich zu einer Zeit, dass unser Herakles (Stammleser mögen sich erinnern) sich nach einem ruhmreichen und von Abenteuern erfüllten Leben zur verdienten Ruhe setzen wollte. Einzig die Erinnyen missgönnten ihm den Frieden und sandten ihm fiese kleine Drecksgeister, die dafür sorgten, dass seine Spülmaschine nicht mehr richtig abpumpen mochte. Und so stand unser Held ratlos vor einer brummenden Spülmaschine, neben ihm seine genervte Hebe, und beide fluchten ob der ihnen angediehenen Missetat. Doch sie schworen, dem Zorn der Rachegöttinen zu trotzen.

Mithilfe eine magischen Apfels sandte Herakles seinen Halbbruder Hermes zu Hephaistos, der  formlos darauf hinweisen ließ, dass Spülmaschinenreparaturen unter seiner Würde seien und vor allem wegen der investierten Götterstunden überteuert ausfallen würden. Er könne ihnen aber gerne aus solidem vulkanischen Gestein eine hochwertige neue… doch Herakles, der seine Schätze nicht umsonst verschleudern wollte, besann sich auf seine alte Heldenkraft und gelobte, die Aufgabe anzunehmen.

gereinigte WassertascheSo zerlegte er die vefluchte Spülmaschine mit bloßen Händen und entdeckte riesenhafte Ablagerungen von Unrat und verschlammtem Dreck. Immer wieder schickte er den Hermes aus, bis dieser ihm in leibhaftigen Botschaften mitteilte, wie er sein Problem zu lösen habe. Und so schüttete er Wasser aus dem Styx in die Maschine und bat den Hephaistos um Eisennägel und magischen Stein zum Lösen des hartnäckigsten Schmutzes. Nach vielen Stunden geduldiger Arbeit hatte Herakles es dann endlich geschafft: Sowohl die Wassertasche als auch das versiffte Gebersystem waren endlich gereinigt. Hebe sank ihm voller Freude in die Arme.

Doch wehe! Kaum, dass Herakles einen Testlauf startete, erschienen aufs Neue die Rachegöttinnen und sorgten dafür, dass das abgepumpte Wasser ins Spülbecken lief und nicht mehr abfließen wollte. Doch plötzlich tauchte Zeus, der Vater des Herkules, auf.Da Zeus in seiner Jugend ausgiebig die Beschaffenheit der Rohrsysteme studiert hatte, verdoppelten sie ihre Kräfte und versuchten, mit Spiralen, Schläuchen und ihrer ganzen körperlichen Kraft das Werk der Erinnyen zu zerschlagen. Sie zersägten Rohre, richteten Siphons, pusteten mit Heldenkraft und öffneten sogar den Gesamtabfluss, nicht ohne dabei bestialischem Gestank und wütenden Wassermassen ausgesetzt zu sein. Als selbst die Hilfe des Göttervaters nichts half, bat Hebe in all ihrer Verzweiflung den Thanatos um Hilfe, welcher ihr ein zorniges Konzentrat aus dem Wasser des Styx mitgab. Dieses schüttete sie in die Rohre und das bissige Wasser verjagte mit einem Schlag den Fluch der üblen Göttinen.

Endlich war es gelungen und Herkules und Hebe konnten wieder in trauter Zweisamkeit vor der Spülmaschine sitzen.

 

2 Kommentare

  1. Boris

    Fürwahr, welches Werk getan!
    Und in trauter Zweisamkeit vor der Spülmaschine sitzen ist der Mutigen und Tatkräftigen gerechter Lohn.

    (Zumindest so lange die Hersteller solcher Geräte nicht auf die Idee kommen, dass alleine das Öffnen einer solchen Maschine zum Ergründen einer Funktionsstörung schon einen strafwürdigen Verstoß gegen Urheberrechte oder irgendwelche Patente darstellt)

  2. Hokey

    Also, das sollte selbst bei einer Apple-Waschmaschine nicht vorkommen! Aber ich war schon froh, die richtigen Torxe im Haus zu haben…

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