Isch 'abe gar kein Untertitel...

Kategorie: Computer (Seite 1 von 30)

Babymetal, Portnoy, Baldur’s Gate 3

Es hilft nix, Leute. Ich weiß, ich bin gerade dabei, meine schon minderbemittelte Reputation aufs Spiel zu setzen und mich endgültig ins musikalische Abseits zu schießen, aber ich bin nach wie vor auf dem Babymetal-Trip und habe mir sogar Konzertkarten gekauft. Anderswo nennt man das vermutlich Midlife-Crisis. Jetzt dreht der Bekloppte völlig durch!

Doch wer dreht eigentlich gerade nicht durch, schaut man auf die Nachrichtenlage? Erdogan dreht mal wieder frei, eine antisemitische Flugfeldstürmung in Dagestan, im Iran sterben Frauen, weil sie kein Kopftuch tragen, und immer noch Krieg in der Ukraine. Dazu Abschieberhetorik aus allen Parteien. Wir zählen runter, bis die ersten Flüchtlingsunterkünfte brennen. War da was von wegen Fachkräftemangel? Kinder statt Inder? Was ist eigentlich aus der Blue Card geworden?

9/11 war vermutlich ein Klacks gegen das, was da an weltweitem Kulturkampf auf uns zukommt. Und das in einer Atmosphäre, wo in ganz Europa rechtsautoritäre Strukturen erstarken – dabei sehen wir ausgerechnet in Israel, dass Sicherheitspolitik bei Rechtsextremen nicht gut aufgehoben ist.

Zu den guten Nachrichten: Drummer Mike Portnoy kehrt zu Dream Theater zurück. Das ist sehr schade für den in einem sehr sehenswerten Auswahlprozess gecasteten und herausragenden Mike Mangini, der nun den Schlagzeughocker räumen muss, aber für die Band vielleicht wieder eine Chance, frischen Wind hinter die Segel zu bekommen. Zuletzt war es doch auf hohem Niveau recht gleichförmig geblieben.

Die ganze Welt schwärmt von Baldur’s Gate 3, was mich einerseits überrascht, weil BG3 in keiner Weise einem typischen AAA-Titel entspricht (keine krasse Grafik, kein Action-Gameplay, gar rundenbasierte Kämpfe!), andererseits einen alten Baldurs Gate 1 und 2-Haudegen wie mich überhaupt nicht schockt, weil die ganze Serie einfach immer schon super war. Warum also die Überraschung und die sich vor Superlativen überschlagenden Rezensionen? Na, vermutlich einfach, weil der letzte Baldur’s Gate-Titel schon sooo lange zurückliegt, wie ich zuletzt auf einer Fortbildung feststellen durfte. Als mir ein Informatikkollege von BG3 vorschwärmte und ich nebenbei fallen ließ, dass ich Baldur’s Gate 2 schon super fand, da fiel mir auf, dass besagter Kollege Baldur’s Gate 2 altersbedingt vermutlich gar nicht kennen kann. Aaargh! Opa packt den Krückstock wieder ein.

Aber ist es nicht unbestritten schöner, wenn man sagen kann: „Opa erzählt von alten Computerspielen“ statt „Opa erzählt vom Krieg“?

Tun wir alles dafür, dass das so bleibt.

Baldurs Gate, DeepL, Ungeziefer

Die Ferien enden und Baldurs Gate 3 wird released. Wer denkt sich sowas aus?

Bin immer wieder erstaunt, wie viele Menschen DeepL noch nicht kennen. DeepL übersetzt drölfzigmal besser als Google Translate und es gibt mit DeepL Write noch die Möglichkeit, eigene Texte überarbeiten zu lassen. Gerade für formale Sachen sehr gut und die Ergebnisse überzeugen immer.

Nachdem CDU-Fritze Merz durchaus erfolgreich die Grenzen des Sagbaren zu verschieben versucht hat, muss die CSU natürlich gleich nachziehen: Ex-Bundesminister Peter Ramsauer vergleicht Zuwanderer mit „Ungeziefer“ (Quelle). Da Ramsauer weiß, dass er nicht öffentlich von „Ungeziefer“ sprechen sollte, versucht es, er seinen Rassismus hinter einem Zitat zu verstecken. Dass er dabei als Mitglied der sogenannten Christlich-Sozialen Union mit Deng Xiaoping ausgerechnet den bekannten Philanthropen und Befehlsgeber für das Tiananmen-Massaker zitiert, wen schert’s? Was ist da los mit der CSU? Sind Nazi-Zitate nicht mehr gut genug? Und wehe, jemand weist öffentlich auf diesen Missstand hin…

Apropos Nazis. Schaut man sich den gestern gewählten Kandidaten der AfD für die Europawahl an, dann… ach, schaut doch selbst. Bald wird auch das letzte kleine quadratische Hindernis überwunden sein.

Tristesse

2021 – Coronajahr und das Jahr des Dauerregens. An diese unendlich triste Grauheit gewöhnt man sich einfach nicht. Der Rasen ums Haus vermatscht, die grünen Netze der Meisenknödel, aufgehängt als es noch vielversprechend nach Winter roch, hängen leblos an Büschen oder liegen gemeuchelt auf dem Rasen. Anstatt über Tage hinweg Körnchen für Körnchen von kleinen Singvögeln gepickt, wurden sie im Ganzen von heimtückischen Biestern geplündert, die die Netze aufreißen und anscheinend den ganzen Knödel am Stück wegraffen. Alternativen müssen her – vielleicht ein Vogelhäuschen?

Die Coronasituation macht es nicht weniger grau. In Bielefeld trafen sich 1000 Pandemieleugner zu einer ungenehmigten Demo. Eine angekündigte Gegendemonstration des Bündnisses „Bielefeld gegen Rechts“ am 7. Januar macht Hoffnung auf ein wenig demokratische Gegenbewegung, obwohl zu befürchten ist, dass die meisten bequem zuhause sitzen bleiben werden. Ich werde am 7. leider an den Folgen einer OP laborieren und darum nicht mitlaufen können. Im München hat man gestern gezeigt, dass man auch anders kann, endlich durchgegriffen und an die 700 Bußgelder verteilt:

Diese hätten auf der Theresienwiese demonstrieren dürfen. Zusammen mit 5000 weiteren Menschen. Und für ihr angebliches Anliegen – die Kritik an einer möglichen Impfpflicht. Doch das wollten sie gar nicht. Ihnen ging es um Eskalation. Um den Konflikt mit Stadt und Polizei. Den haben sie bekommen. Und sie stehen jetzt wie begossene Hasen da.

Süddeutsche.de

Endlich einmal wieder mit der alten Rollenspielgruppe ein Cthulhu-Rollenspiel durchgeführt – diesmal als Spielleiter. Aus familiären Gründen haben wir das One-Shot-Abenteuer leider nicht vollständig geschafft. Da wir alle weit entfernt voneinander wohnen, wollen wir das Spiel heute gemeinsam per Videokonferenz beenden. Mittlerweile gibt es ja für alles einen Internetdienst und für Rollenspiele habe ich www.Roll20.net aufgetan. Dort kann man sich sein Regelwerk (Cthulhu, DnD, …) aussuchen, Spieler mit entsprechenden Charakterbögen anlegen, Karten / Situationen vorbereiten, würfeln und sich natürlich miteinander per Videokonferenz austauschen. Wer es braucht, kann die Spieler auf den Karten auch virtuell durch Bilder repräsentieren und sie durch Kellergewölbe streifen lassen, wobei man sogar einen „fog of war“ einstellen kann, sodass die Spieler wirklich nur das sehen können, was ihr Charakter im Spiel sehen kann.

Auf den ersten Blick wirkt es etwas kompliziert, aber mit ein bis zwei YouTube-Videos hat man schnell verstanden, wie man Spiele einrichtet und dann leitet. Es ist wirklich kein Hexenwerk und man bekommt auch ein paar Grafiken und vor allem sehr atmosphärische Hintergrundmusik an die Hand. Der Dienst ist bis zu einer gewissen Grenze an Speicherplatz und an Features kostenlos, und ich bin sehr gespannt, wie das Feedback der Gruppe sein wird. Wir brauchen ja nicht viel Gedöns und ich könnte mir vorstellen, öfter mal eine Gruppe übers Internet zu leiten.

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