Isch 'abe gar kein Untertitel...

Kategorie: Wirtschaft (Seite 2 von 27)

Dieselgipfel.

Ach, der „Dieselgipfel“. Eigentlich nichts weiter als der Beweis, dass die Politik der Autoindustrie vom Scheitel bis zum Halsansatz im Arsch steckt. Man könnte den Eindruck gewinnen, dass sich nichts ändert. Wird es wohl auch nicht, zumindest nicht angetrieben durch Politik und Industrie.

Doch wenn die letzten zwei Dekaden eines gezeigt haben, dann wie schnell die Dinge sich doch ändern. Nokias Blütezeit wird nahezu verdrängt von dem fantastisch schnellen Untergang, den dieses Unternehmen hinnehmen musste – die heutigen Jugendlichen kennen Nokia nur aus den Erzählungen der Alten. Gleiches gilt für das klassische Fernsehprogramm. Auf einer weit entfernten Insel mit nur mäßiger Internetbandbreite fiel mir auf, dass unsere jüngste Tochter das Konzept „Fernsehwerbung“ gar nicht kennt. Sie beschwerte sich lauthals, dass da irgendein Idiot ihr schönes Kinderprogramm unterbrochen hatte. Auch, dass man sich nicht aussuchen kann, was gesendet wird, war ihr neu. Ihre Generation wird mit Ritualen wie Tagesschau oder dem Tatort nicht mehr viel anzufangen wissen, sich neue Rituale suchen, anders „fernsehen“. Und da kann die Programmkommission in noch so vielen Töpfen rühren, sich anzupassen versuchen, aber das Konzept „zu festen Zeiten gesendete TV-Beiträge“ wird an Bedeutung massiv verlieren; dass Pay-TV sich überhaupt noch hält, grenzt an ein Wunder. Auch die Autoindustrie wird nicht verschont bleiben.

In der Autobranche gelten derzeit nicht die großen und den Nationalstolz befeuernden deutschen Autohersteller als die Innovatoren, es ist mit Tesla wieder einmal ein Unternehmen aus dem Silicon Valley, dass  Maßstäbe setzt. Durchaus mäßige Maßstäbe, wie Johnny Häusler in seinem lesenswerten Beitrag unterstreicht, aber es reicht doch, um den großen Dinosaurieren den Schneid abzukaufen.

Dass der größte Hoffnungsträger aus dem Silicon Valley stammt, ist auch für Sascha Lobo kein Zufall. Unter Verweis auf Tesla argumentiert Sascha Lobo in seiner aktuellen Kolumne (sie nennen es nicht mehr Blog!), dass es eigentlich keinen „Dieselgipfel“, sondern einen „Digitalgipfel“ geben sollte und bringt das Problem auf den Punkt:

Der Dieselgipfel ist ein Fanal mangelnder Digitalität des Landes. Ein Symbol des Unvermögens, den Wert der Erneuerung gegenüber dem der Verbesserung zu erkennen. Mit allen Mitteln sollte die schwindende Ära des Verbrennungsmotors verlängert werden.

Ungünstige Verflechtungen zwischen Politik und Industrie, verschlafene Marktentwicklungen sowie eine Geringschätzung des Virtuellen hinderten Politik und Industrie in Deutschland daran, Neuerungen anzupacken, anstatt bloß Altes zu verbessern. Das kann man so unterschreiben, nicht bloß für die Autoindustrie. Und ehrlich gesagt habe ich keine großen Probleme damit, wenn der ein oder andere Hersteller für seine Betrügereien ein wenig oder auch ganz den Bach hinuntergeht. Dann entflechten sich auch Politik und Industrie wieder ganz von selbst…

 

 

Decadence. Moe. Referenden. Bank.

Gestern Abend ein paar Auszüge aus 20 Jahren „Zimmer frei!“ gesehen und mit jedem Mal wächst meine Bewunderung für Götz Alsmann, der scheinbar jedes Instrument in Perfektion spielen kann. Ob der nun am Klavier sitzt oder ein Banjo irgendwo hervorzaubert, er spielt es immer mit müheloser Leichtigkeit. Ich krauche gerade mühsam durch Intro und erste Strophe von Extremes „Decadence Dance“ und muss mich mühsam, Takt für Takt, durch das Gebirge kämpfen.

Nach einem sehr langen Donnerstag  abends noch spontan auf ein Konzert gegangen. Schon verrückt, wenn da jemand als Singer-Songwriter auf der Bühne steht, den man früher in seiner Rolle als Achtklässler erlebt hat. Die Fans waren schon so textsicher, dass Moe gar nicht zu singen brauchte, obwohl er das richtig gut kann. Das finde ich für eine ein Jahr bestehende Band schon beachtlich.  Die offizielle Facebookseite gibt es hier (die gute alte Bandhomepage folgt anscheinend). Schaut mal bei Moe rein, wenn ihr gerade in Bielefeld seid! Bin viel zu selten auf diesen kleinen Konzerten…

Referenden abzuhalten scheint gerade auf dem weltweiten Hypecycle ganz oben zu stehen. Untertitel: Wie man die Idee der Demokratie global zerstören kann. Orban lässt gegen Flüchtlinge abstimmen (scheitert am Quorum), in Kolumbien entscheidet die Bevölkerung sich für eine Fortsetzung des Krieges gegen die FARC (mir fehlen Infos, warum und wieso und ob vielleicht doch gut begründet), der Brexit war ein Schuss in den Ofen. Und immer wieder wird mit den Entscheidungen die große Minderheit der anderen (meist fast) 50% Abstimmenden komplett ignoriert. Gut, dass wenigstens Orban gescheitert ist.

Der Deutschen Bank liegt der Arsch blank auf Grundeis. Wirkt aus der Ferne auf mich zwar eher, als würde man die Deutsche Bank als Faustpfand für irgendeine größere politische Entscheidung missbrauchen, frei nach dem Motto: Wenn ihr nicht spurt, zeigen wir euch, was wir alles können (Unmut wegen TTIP?). Mein Mitleid mit der Deutschen Bank hält sich aber in sehr großen Grenzen. Ob nun 5 oder 14 Milliarden, das sind doch für so eine tolle Bank gewiss nur Peanuts

Shell, Abgase und Python

Wer hat eigentlich Jugendstudien erfunden? Frage mich, welchen soziologischen Sinn diese haben, abgesehen davon, dass die ausführenden Professoren Medienpräsenz gewinnen und Shell sich regelmäßig als gemeinnützig präsentieren kann? Mal ist die Jugend politisch, mal weniger (wäre auch verwunderlich, wenn das Ergebnis jedes Jahr das gleiche wäre), mal ist sie so eingestellt, mal wieder etwas anders, – es reicht immerhin für Artikel und Verlinkungen überall und wer mag, regt sich auf oder ab. Langweiliges Ritual.

Nicht minder öde ist übrigens das Gewese um Volkswagen und die manipulierten Abgaswerte. Weder ist erstaunlich, dass die Werte manipuliert sind, noch muss man sich wundern, dass auch andere Autohersteller betrügen. Das erwartet man doch von denen, oder? Gleiches gilt für die Aufregung darüber, dass Apple und Co. ihre Firmensitze da anmelden, wo sie nahezu keine Steuern zahlen müssen. Betrügerische und wenig am Gemeinwohl interessierte Großkonzerne – ist das verwunderlich?  Bankenkrise und so? Aber gut, dass das nun sehr spürbare Folgen für VW haben wird.

Sitze seit drei Tagen mal wieder an einer Programmiersprache. Wurde durch die witzige Info-Grafik auf carlcheo.com angefixt und habe mich für Python entschieden. Die sehr schöne Entwicklerumgebung PyCharm bekommt man kostenfrei auf jetbrains.de und kann dann sofort loslegen. Man kann gleich auf der Konsole Befehle ausprobieren oder im Editor Programmcode schreiben und ausführen lassen, ohne dass der zunächst kompiliert werden muss. Gut gefällt mir an Python, dass es auf Semikola als Befehlsendzeichen verzichtet, denn das vergesse ich doch zu gerne. Mit dem Aufbau eines Fensters in OS X schon ein wenig herumprobiert und bin damit schneller zurecht gekommen als mit Objective-C, das ich mir vor ein bis zwei Jahren mal angeschaut hatte. Python passt schon, ich will ja keine 3D-Games programmieren, sondern einfach nur mal wieder ein wenig ausprobieren, evtl. mal Schnittstellen ins Internet bauen, vllt. mal einen Blogbeitrag per Python übermitteln.

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