Isch 'abe gar kein Untertitel...

Schlagwort: fernsehen

Galerie des Obsoleten

Da steht ein alter Literaturkritiker vor einem Saal voller jungbleibenwollender Fernsehyuppies, macht das, was er am besten kann, und wird dafür nun geschasst, für senil – nein – für unnormal erklärt. Mag ja sein. Es besteht immerhin die theoretische Möglichkeit, dass Marcel Reich-Ranicki das Warten zu lang geworden sein mag, dass er all die prämierten Beiträge und ihre hochqualitative Konkurrenz (z.B. „Drei Bewerber – ein Job“ war nominiert!) nicht wirklich kannte, was er ja im Prinzip auch eingeräumt hat.

Aber was ist mit all den anderen, die ihm zugestimmt haben und zustimmen? Was mit denen, die auf einem bequemen Sofa gesessen haben und dennoch gegen die Langeweile kämpften, die alleine der alte Mann zu stören wagte? In medias res: Was ist mit der Prämierung von Qualitätsprodukten wie „DSDS“, der nun ersten prämierten Show, in der hoffnungsvolle Jugendliche sich von breitärschigen Millionären beschimpfen lassen müssen? Warum standen da Qualitätsformate wie „Drei Bewerber, ein Job“ oder „Germanys next Hungerhaken“ auf der Liste – Anspruchslosenfernsehen der allerersten Güte! Solange es solche Formate auch nur preisverdächtig sind, ist der gesamte Preis obsolet, denn dann scheint es ja weit und breit nichts besseres zu geben. Sich in diese Galerie des Obsoleten nicht einreihen zu wollen, das kann man Marcel Reich-Ranicki nicht verdenken.

Und wer sich jetzt von den Medienschaffenden, wie z.B. Pastewka, so gewollt wortgewaltig über MRR erregt, der sollte nicht vergessen, dass über diesen – ach so wichtigen – Preis kein Mensch mehr sprechen würde, hätte es MRR nicht gegeben.

Turbulent

Junge, Junge, was ist los im letzten Quartal des Jahres 2008? Der Dax rasselt durch die Decke, man schürt massenweise Hilflosigkeitspakete (Merkel bürgt fürs Universum), die man den Superreichen, Reichen und Möchtegern-Reichen vorne und hinten reinschiebt, während man gleichzeitig den Ärmsten die Möglichkeiten auf juristischen Beistand beschneidet. Und dann wird auch noch Marcel Reich-Ranicki für seine zu beglückwünschende Absage an das deutsche Qualitätsfernsehen vom Qualitätsleitmedium Spiegel-Online schwer beleidigt.

Mensch, liebe Spon-Redakteure: Copy&Paste könnt ihr! Das habt Ihr doch schon unter Beweis gestellt, da kann es doch nicht so schwer sein, schnell bei den Kollegen von der FAZ oder der SZ zu spicken und den Namen dann richtig hinzuschreiben einzufügen. Oder?

ProsiebenSat1 auf Suizid

SevenOne Intermedia ist Teil der ProsiebenSat.1-Gruppe und soll nicht nur mit Browserspielen den Markt besetzen, sondern auch die eigenen Spiele entwickeln […] (Golem)

Was ist mit denen los? Selbstmordambitionen? Wenn die Spiele von den gleichen Kreativköpfen kopiert kreiert werden wie die TV-Sendungen, -Serien und Filme, dann gut’s Nächtle ProsiebenSat1! Langweiliges Fernsehen kommt einfach ins Haus, aber für echtes Geld kaufen würde sich Euren Nachahmerschrott doch keiner.

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