Isch 'abe gar kein Untertitel...

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So ein Gefühl

Ich bin ja durchaus jeder technischen Spielerei gegenüber aufgeschlossen, aber dieses Fazit eines Softwareentwicklers zu Google-Glass Golem.de-Beitrag macht mir ernsthaft Sorgen:

Mir wird klar: Die Mehrzahl dieser Ideen benötigt eine Gesichtserkennung – die Google nicht integrieren will. Als Softwareentwickler weiß ich ehrlich gesagt nicht, wie man ohne Gesichtserkennung einen sinnvollen Funktionsumfang garantieren will. […]

Doch jedes Mal, wenn ich eine neue Idee für eine simple, nützliche Glassware habe, die mir den Alltag erleichtern würde, werde ich das Gefühl nicht los: „Das ist es wert.“

Ich weiß nicht, in wie weit der Autor die jüngeste Berichterstattung zur Tempora&Co. mitbekommen hat, erst gestern wurde berichtet, dass Angry-Birds-Spieler zu leichtem NSA-Vogelfutter geworden sind, und da summiert ausgerechnet ein Informatiker, dass eine Brille mit integrierter Gesichtserkennung „es wert“ sei, in den Alltag Eingang zu finden? Wegen eines Gefühls? Irgendwie.. so… pfff… ein Gefühl eben?

Dass die Televisoren nicht nur in unseren Wohnzimmern stehen und in unseren Hosentschaschen lungern, sondern auch noch in Echtzeit unsere Daten ins Netz übermitteln (und natürlich ist die sehr treffsichere Gesichtserkennungsdatenbank Googles garantiert nicht aktiv! Sogar Obama würde ’nen Amtseid drauf schwören!) ist „es wert“?

Ich hab‘ so ein Gefühl, dass mir das nicht gefällt. Gar nicht.

Verbraucherkraft

In den letzten Tagen wurde der Super-GAU von Fukushima aufgearbeitet. Wie erwartet wurde viel gelogen, vertuscht und zurückgehalten. Man wünschte sich die gute alte Harakiri-Kultur zurück, stattdessen plant man im von Erdbeben geplagten Japan schon wieder, Atomkraftwerke anzufahren. Dass alleine der Schaden von Fukushima höher ausfallen dürfte, als der Nutzen der Billigenergie, ficht die Entscheider nicht an, dass da Land und Boden mehrere tausend Jahre verstrahlt, sprich: wirtschaftlich (das ist ja die einzige Sprache, die man in diesen Kreisen versteht) unbrauchbar sein können. Die Wiener Zeitung fasst das Desaster zusammen:

Mindestens 250.000 Jahre wird das Plutonium in der Umwelt bleiben, das durch die Explosion in Fukushima in die Luft geschleudert wurde. Und die Auswirkungen für die Gesundheit der Bevölkerung werden sich erst in den nächsten zehn, zwanzig Jahren zeigen. Welche Probleme wiederum die tausenden Tonnen radioaktiv verstrahltes Wasser verursachen, die ins Meer geleitet werden, ist noch nicht absehbar. Ganz abgesehen von dem Kubikmeter an radioaktiv verseuchtem Müll, der derzeit noch unter freiem Himmel gelagert ist.

Schuld sind aber auch die Verbraucher, die auf Billigstrom abfahren, Energie verschwenden und sich über ach so hässliche Solar-Dächer und Windräder aufregen. Und die Politker wählen, für die 250.000 Jahre strahlendes Plutonium bloß ein „Restrisiko“ darstellen. (Vor 250.000 Jahren gab es noch nicht einmal den sogenannten homo sapiens!)

Zum Internet. Hier haben Verbraucher nun direktere Möglichkeiten, auf die Börsenkurse von Unternehmen Einfluss zu nehmen: Wir haben Mark Zuckerberg bei den Eiern, um es mal unfein auszudrücken. Als eines der Risiken für seine Anleger musste Zuckerberg drohenden Anwenderschwund benennen. Dass das durchaus im Bereich des Möglichen ist, kann man gerade bei der Diskussion um Google erahnen: Wegen der unklaren Datenschutzbestimmungen und AGB drohen Nutzer mit einem Google-Streik – von einigen Bloggern liest man schon, dass sie insgesamt auf Alternativen wie z.B. duckduckgo setzen und auf sämtliche Google-Dienste verzichten. Ich halte es, bei all der Schnelllebigkeit im Netz, auch für Größen wie Google oder Facebook nicht für unwahrscheinlich, dass diese eines Tages von anderen abgelöst werden. Denn im Gegensatz zur Atomkraft hält die keine Regierung künstlich am Leben: wenn die Nutzer weg sind, sind sie weg.

 

Kennzeichnung von Politikern

Sony zu hacken wird mittlerweile zum Hobby des kleinen Programmierers. Wer hat noch nicht, wer will nochmal, bei Sony bekommt jeder seine Chance! Vielleicht ist das aber auch Taktik: Sony lässt sich so oft cracken, bis nur noch peinliche Anfängercracker sich damit brüsten wollen, bei Sony eingedrungen zu sein.

Ansonsten im Westen nix Neues: Die CDU denkt über eine Blogkennzeichnung nach! Ich auch, ich bin für eine Politikerkennzeichnung in den Stufen „W“ („will wullfen“), „H“ („Hetzer“) und „U“ („Unfähigkeit“). Natürlich sind auch Kombinationen möglich.

Den Verdacht auf eine Kombination von W und großer U legt nahe, was bei Netzpolitik.org berichtet wird:

Gewerbliche Anbieter im Netz, wie Suchmaschinenbetreiber und News-Aggregatoren, sollen künftig für die Verbreitung von Presseerzeugnissen (wie Zeitungsartikel) im Internet ein Entgelt an die Verlage zahlen.

Nach meinem Verständnis: Die Verlage wollen Geld von Google, weil Google den Verlagen über seine News-Suche Besucher zuführt. Ist das nicht schizophren? Und die schwarz-gelben Mövenpicker setzen das brav um. Immerhin:

Die private Nutzung von Presseerzeugnissen im Internet wird nicht vergütungspflichtig, normale User werden also nicht betroffen sein. In der gewerblichen Wirtschaft bleiben das Lesen am Bildschirm, das Speichern und der Ausdruck von Presseerzeugnissen kostenfrei.

Alles andere hätte man auch als schwerdummen Harakiri bezeichnen müssen. Wobei man sich die Frage erlauben muss, wann dieses Leistungsschutzrecht auf die normale Bevölkerung im Sinne einer allgemeinen Abgabe ausgeweitet werden soll / kann?

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