Isch 'abe gar kein Untertitel...

Schlagwort: journalismus (Seite 1 von 2)

Tichy: Lafontaine = Hitler

OGottogott… Roland Tichy hat gerade im Presseclub Lafontaine mit Hitler verglichen und damit in der Fernsehdiskussion das Schlusswort gesetzt. Ein Gespenst geht um in den Köpfen unserer Journaille.

Nachtrag

Das mutet ja schon an wie eine konzertierte Aktion: Helmut Schmidt vergleicht laut Spiegel ebenfalls Lafontaine mit Hitler. Wenn Ihr Vögel so weitermacht, wähle ich ihn! Aus Protest gegen Eure dümmlich-populistisch-egoistische Geschichtsnivellierung.

Kommt der Terror auch zu uns?

Da schlag ich die Zeitung auf und sitze wie vom Donner gerührt! „Kommt der Terror jetzt zu uns?“ schlagzeilt man auf der Titelseite der Samstagsausgabe unseres Bielefelder Käseblatts. Potztausend! Zu uns? Hier? Nach Deutschland? Wie jetzt!?

Hatte man denn die Soladten nicht zur Verteidigung Deutschlands am Hindukusch ausgesandt? Eben damit der Terror nicht „zu uns“ kommt? Und jetzt kommt der Terror doch, oder wie? Oder was? „Angst vor Rache“ ist die Schlagzeile untertitelt – also kommen die Terroristen jetzt zu uns, eben weil der Struck uns retten wollte vorm Terror! Das nenne ich saubere Arbeit, Herr Struck!

Anstatt Deutschland am Hindukusch zu verteidigen, hat man Deutschland also erst am Hindukusch zum Ziel terroristischer Racheakte gemacht. Bärendienst nennt man sowas. Dummheit könnte man auch sagen. Immerhin haben es die Rekruten geschnallt, denn die haben keine Lust mehr, ihr Leben sinnlos für eine self fulfilling prophecy am Hindukusch auszuhauchen.

Ach und ein dickes Lob auch an das Bielefelder Käseblatt, dass seine Bildzeitungs-Panik-Schlagzeile mit einer Aussage August Hannings aus dem Februar begründet. Das ist echter Super-Journalismus, mit der Masche könnt ihr quasi jeden Tag so tödlich titeln.

Ausgelesenes bei Tagesschau.de

Wie man hohes Niveau fährt, beweist die Tagesschau. Dort hat ein besonders pfiffiger Qulitätsjournalist eine besonders pfiffige Erklärung für die jamaikanischen Sprintersiege gefunden:

Sklaverei war brutale Selektion: schon in Afrika wurden nur die kräftigsten Männer und Frauen ausgewählt und verschleppt. Von denen überlebten wiederum nur die widerstandsfähigsten die höllische Überfahrt im Bauch der Sklavenschiffe. Vor allem auf den Zuckerplantagen mussten sie dann schwerste, muskelfördernde Arbeiten verrichten, bis zu 18 Stunden am Tag. Zu schlechter Letzt haben viele Plantagen-Besitzer ihre körperlich besten Sklaven als „Deckhengste“ missbraucht und sie den stärksten Frauen zugeführt. Menschenzucht – Muskelzucht. (tageschau.de – ja richtig gelesen: Nicht NPD, sondern Tagesschau.de!, via Don Dahlmann)

Dann wissen wir ja nun, was wir zu tun haben. Uns hilft nur brutale Selektion: Wir sperren also alle Journalisten in Kerkern ein und lassen sie auf Springer-Plantagen schwerste, gehirnfordernde Qualitätsartikel tippen, bis zu 18 Stunden am Tag. Zu schlechter Letzt werden die besten und schnellsten Printsklaven als „Deckhengste“ missbraucht und den stärksten Frauen zugeführt. Journalistenzucht – Qualitätszucht.

Und wenn das alles in zwanzig Jahren erste Früchte trägt, dann lese ich auch wieder Tagesschau.de.

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