Isch 'abe gar kein Untertitel...

Schlagwort: NSA

Ein Intellektueller, Fragen und Zwiebeln

Und wieder mal ein Beitrag zu Prism, Tempora und wie sie alle heißen.

Ich weiß nicht mehr, wer es gesagt hat, aber ich fand seine Definition des Intellektuellen sehr einleuchtend: Ein Intellektueller ist jemand, der sich einer öffentlichen Sache nicht nur theoretisch annimmt, sondern jemand, der mit seinem Intellekt etwas bewegen und Einfluss nehmen will.
Seit heute ist Ranga Yogeshwar für mich ein Intellektueller. Auch wenn er zu einem bedrückenden Ergebnis kommt.

Die Fragen, die Richard Gutjahr formuliert, möchte und sollte man jedem aktiven und ehemaligen Bundespolitiker um die Ohren bimsen. Vor allem, wenn man weiß, dass Mitglieder des G–10 Kontrollgremiums die 70 und die 80 Jahre schon überschritten haben. Die wissen vermutlich nicht mal, wie ein Computer aussieht, geschweige denn, was das Internet ist. Da ist die Frage, die ix sich stellt, nicht fern: „Wen werde ich wählen – und warum?“.

Etwas sonderbar liest sich der Artikel „Die Tiefe“ in der Zeit. Clemens Setz zeichnet ein etwas sonderbares Bild des TOR-Netzwerkes, des „Onionlandes“, als einem virtuellen Ort, an dem Kinderschänder und Bombenbauer sich gute Nacht wünschen. Ich habe die von ihm angesprochenen Links im Tor-Browser noch nicht gefunden, bei mir ist das Netz einfach nur arschlangsam. Werde das Tor-Netzwerk aber demnächst vielleicht einmal per Raspberry Pi testen, denn mit dem zu spielen, das reizt mich schon länger. Warum also nicht gleich versuchsweise einen Tor-Router aufsetzen?

Werwölfe und naive Bürger

Es gibt das unter Schülern sehr beliebte Gruppenspiel “Werwölfe”. Das Spiel spielt in einem fiktiven Dorf, das jede Nacht durch Werwölfe heimgesucht wird und danach einen Toten zu beklagen hat. Tagsüber müssen die überlebenden Bürger dann versuchen, die Übeltäter zu identifizieren und alle Werwölfe auszulöschen. Das Gemeine: Während der Nachtphasen sehen sich die Werwölfe und können sich tagsüber gegenseitig schützen.

Treffen in einer überschaubaren Gruppe zwei sehr gute Werwölfe aufeinander, ist es für die Gruppe sehr schwer herauszufinden, welche beiden die „Bösewichter“ sind. Gute Werwölfe liefern sich gegenseitig fast ans Messer, simulieren Unstimmigkeiten, helfen sich aber notfalls auch aus der Patsche, sprechen falsche Verdächtigungen aus und beobachten dabei genau, wer ihnen am gefährlichsten wird, um nachts zuschlagen zu können. Manchmal ist es aber auch unauffälliger, den schärfsten Kritiker leben zu lassen – gibt einen besseren Beweis der eigenen Unschuld? Das Schwierige dabei ist, sich gegenseitig zu unterstützen, ohne dabei den Verdacht von zu viel Nähe aufkommen zu lassen.

Solche Werwölfe gibt es auch in der Politik: Unsere aktuellen Werwölfe heißen NSA und BND bzw. US-Regierung und Bundesregierung. Beide werden sich beschuldigen, öffentliche Veitstänze aufführen, die Bürger beschwichtigen, Verständnis zeigen, um sich nachts verschwörerisch zuzublinzeln und über die dummen Bürger zu lachen, die ihnen ihr kleines Stück abnehmen.

Ich wünsche Herrn Friedrich frohes Sightseeing bei seiner Amerikareise, auf der er gewiss viel „Klartext“ reden wird.

© 2024 Hokeys Blog

Theme von Anders NorénHoch ↑