Isch 'abe gar kein Untertitel...

Schlagwort: SPD (Seite 3 von 5)

Echt nicht!

Was für ein unwürdiges Gelalle um die sogenannte „Dienstwagenaffäre“ Ulla Schmidts. Ich bin ja nicht gerade ein Agenda-SPD-Freund und dankbar für jeden Sargnagel, den man den Agendas aufhämmern kann, aber dieses hämische Gelächter und das Gekeife nach Rücktritten, gepaart mit gespielt vorwurfsvollen Sarkasmen und parteipolitischer Genugtuung kann nicht mal ich mir anhören.

Im Gegenteil. Ich halte es für mehr als angemessen, dass eine Bundesminsterin permanent ihren Dienstwagen zu Verfügung stehen hat. Ja, auch wenn sie den Bürgermeister von Alicante, Madrid oder gar den von Oer-Erckenschwick besucht. Klar könnte sie mit ’nem Klapprad günstiger hinkommen, meine Freunde vom Bund der Steuerzahler, aber einen gewissen Status sollte man als Bundesministerin doch wahren dürfen. Wie sieht denn das aus, wenn sich die Stadträte im Ausland vor Lachen kaum noch halten können, weil ausgerechnet das deutsche Bundeskabinett auf klapperigen Eseln angeritten kommt? Jaja, Dienst ist Dienst und Schnaps ist Schnaps, aber Bundesminister sind immer im Dienst. Das erwarte ich zumindest. Und dann sollte ihnen auch ein angemessenes Gefährt zur Verfügung stehen. Auch in der Freizeit. Wofür schafft man die Dinger denn sonst an?

Und mal ehrlich: Die paar tausend Euro sind doch wirklich Peanuts für einen Bundeshaushalt. Wie diese ganzen kleinen Heuchler nun mit ihren Fingern immer der Bildzeitung hinterherzeigen und sich im nächsten Moment wieder Tipps über den Stammtisch schieben, wie man am besten bei der Steuererklärung pfuscht – ich könnte kotzen. Die Schmidt hat ihren Wagen nicht heimlich dahingefahren, sondern ganz öffentlich. Hättet vorher meckern sollen.

Und die FDP mal wieder. Eine kleine Klientel-Partei, die sich wahrlich in vielerlei moralischen Dingen nicht mit Ruhm bekleckert hat, kreischt am lautesten. „Rücktritt“ fordert man mit geschwellter Affenbrust, wegen einer solchen Lappalie. Die sollten mal lieber geradestehen für den Murks, den sie verbrochen haben, aber dafür fehlt dann wieder der Mumm in den gelben Knochen. Das nenne ich nicht Wahlkampf, das nenne ich dümmliche Verbreitung von Politikverdrossenheit, denn auf eine solch schmierlappige Politikerkaste habe ich einfach keinen Bock. Echt nicht.

SPD: Die Hälfte der Anhängerschaft verlieren

Wie wir alle vermuten, pfeift das AKW Krümmel auf dem allerletzten Loch und Siggi Pop versucht nun, sich in der Vorwahlkampfzeit ein wenig zu profilieren, indem er markige Sprüchlein klopft, aber wohlweislich keine Taten folgen lassen wird. Doch schon alleine das Sprücheklopfen ruft den SPD-Cheflobbyisten Wolfgang Clement auf den Plan, der natürlich lautstark für seine Brötchengeber spricht. Unterstützung erhält er – man höre und staune – vom Chef des natürlich absolut unabhängigen Demoskopieinstitutes Forsa, Manfred Güllner:

„Mit der Fokussierung auf dieses Thema würde man die Hälfte der Anhängerschaft der SPD verprellen“, glaubt Forsa-Chef Manfred Güllner (Welt).

Und weiter konnte ich nicht mehr. Es hat mehrere Wiederbelebungsversuche gebraucht, um mich vor einem vorzeitigen Tod durch Lachanfall zu retten. „Die Hälfte der Anhängerschaft verlieren“? Das können ja nicht mehr allzu viele Anhänger sein. Aber recht hat er, daran gibt es keinen Zweifel, denn die SPD-Wählerschaft hat man ja dank ClementSchröderSteinbrückSteinmeier schon lange auf die eher rechts orientierte Hälfte eingekocht, sodass sich nur noch wenige gutgläubige Atomgegner in deren Reihen finden dürften.  Was Güllner jedoch vergisst zu sagen ist, dass die SPD durch eine entschlossene Politik und klare Positionen vielleicht auch mal wieder ein paar Wähler hinzugewinnen könnte. Zum Beispiel die, die ihr Kreuz mittlerweile bei den Grünen machen, und die eher frustriert sind von Poltikern, die sich an den Fleischtöpfen der Energiekonzerne laben.

(via Feynsinn)

Verschiebungen

Wer wird denn heute sein Pöstchen verlieren, hm? Haderthauer? Huber? Dazu noch Beckstein? Kommt Seehofer? Wahrscheinlich. Was sagt eigentlich Ede zu der CSU-Malaise? Andererseits könnte ich es mir bei der CSU auch vorstellen, dass alles beim Alten bleibt und Hubi und Becki weiterhin in die Kameras grinsen. Irgendwie haben sie ja auch gewonnen… also das bürgerliche Lager… hat ja sogar zugelegt… *prruuuust*.

Faszinierend finde ich die bayerische Reaktion auf die Linke. Ich würde fast wetten, dass die Linke nur von bayerischen Ost-Immigranten gewählt wurde (die man dort scharenweise findet, wenn man die Öhrchen nach sächsischem Dialekt aufsperrt).

Ansonsten würde ich das Ergebnis nicht allzu hoch hängen, wie es manche SPDFDPGrüne tun, in fünf Jahren ist durchaus wieder eine absolute Mehrheit für die CSU drin, eine gebrochene Vormachtsstellung sehe ich da nicht – andere Parteien würden von einem solchen Ergebnis träumen.

Wieder tickerten heute morgen Meldungen über eine marode Bank über den Bildschirm. Vielleicht kaufe ich mir demnächst auch meine eigene Bank – ich hab‘ meine Kohle ja nicht an der Börse verzockt. 🙂 Wir müssen uns darauf einstellen, dass demnächst vermehrt high-potential human ressources Banktussis mit Riester-Verträgen hausieren gehen. Ich werde dann gehässig grinsend den Zeugen Jehovas den Vortritt lassen. Eher glaube ich an die 144.000 als an den freien Markt.

« Ältere Beiträge Neuere Beiträge »

© 2024 Hokeys Blog

Theme von Anders NorénHoch ↑