Isch 'abe gar kein Untertitel...

Schlagwort: Zensur

Bücherverbrennung a ‚la Amazon

Amazon hat gestern böse Schlagzeilen gemacht, weil es wegen unklarer Rechteverhältnisse Kunden des E-Book-Readers Kindle die Bücher „1984“ und „Animal Farm“ ungefragt vom Reader gelöscht hat. Die Kunden sind erbost, immerhin haben sie gezahlt und bislang war es unvorstellbar, dass der Verkäufer aus dem Buchladen kommt und gekaufte Bücher wieder einkassiert. Der betroffene Orwell war bekanntlich  seiner Zeit in seinen Dystopien voraus und ließ seine Leser einen Blick in die Zukunft werfen, in der wir nun fast angekommen sind. Don Alphonso tut es ihm nach und wagt eine kurze Vorausschau, von deren Realisierung uns nur noch wenig trennen dürfte:

Gäbe es keine Bibliotheken mehr, sondern nur noch Kindles, könnte man dem Buchhändler einfach juristisch Druck machen: Ein Knopfdruck, und schon wäre jeses missliebige Werk weg. Bücherverbrennungen sich ein Witz gegen das, was Amazon zu tun in der Lage ist. Kindle ist das effektivste Werkzeug zur Inhaltekontrolle, das man sich vorstellen kann, und mit Amazon gibt es auch einen Konzern, der offensichtlich bereit ist, diese Macht einzusetzen, wenn es den Firmenzielen dient. (Stützen der Gesellschaft)

Es gibt Momente, da kommt man um Nazi-Vergleiche einfach nicht herum, sei es bei Zensurursula-Schäuble oder bei Amazon. Was, wenn man damals keinen Volksempfänger gebaut hätte, sondern ein Volkskindle…

Nehmt sie wieder an die Leyne!

ZEIT ONLINE: Haben Sie erwartet, dass 134.000 Unterschriften genügen, um ein Gesetz zu verändern?

Heine: Was ist denn passiert? Da wird ein Gesetz kurz vor Ende der Legislaturperiode durchgepeitscht, ohne dass man auf die Gegenargumente eingeht. Das ist keine Auseinandersetzung. 134.000 Menschen wird signalisiert: Es ist uns egal, was ihr denkt. Aber diese Menschen werden nicht aufhören. Das Netz ist unglaublich politisch. Wir waren in den Ausschüssen, wir waren bei Parteitagen, wir haben mit Politikern geredet. Die Unterzeichner der Petition haben gesehen, wie Entscheidungen in der Politik getroffen werden – und das wird sie nachhaltig prägen.

von der Leyen: Das ist doch etwas Tolles

(Zeit.de, via)

© 2024 Hokeys Blog

Theme von Anders NorénHoch ↑