Isch 'abe gar kein Untertitel...

Autor: Hokey (Seite 6 von 916)

Aussterben.

Im aktuellen ARD Presseclub rief, wie so oft, ein Neunmalkluger an und fragte in dieser typisch unterdrückt-aggressiven AfD-Manier rhetorisch, ob ihm denn jemand am Tisch den menschengemachten Klimawandel beweisen könne (Thema war der Haushalt der Ampel-Regierung).

Bei Spektrum.de stoße ich gerade auf den Artikel „Klimawandel am Mittelmeer. Am Rand des ökologischen Kollapses„. Ich zitiere nicht, lest selbst.

Die Dummen sterben nie aus, aber wir sterben wegen der Dummen aus.

Babymetal live in Hamburg

Kommen drei kleine Japanerinnen für ein bisschen J-Pop-Metal auf die Bühne und dann heißt es: Einmal die Sporthalle Hamburg abreißen, bitte!

Auf ein lautes Konzert mit tollen Songs und viel Show war ich durchaus eingestellt – dass Babymetal in der Sporthalle Hamburg aber einen Kracher nach dem anderen raushauen und die Menge im kühlen Norden eine etwas zu kurze Stunde hart dauerfeiern lassen, damit hatte ich nicht gerechnet. Ehrlich gesagt, hatte ich nicht einmal mit einem Moshpit gerechnet – weit gefehlt – die mutigen Jungs und Mädels vorne vor der Stage hatte eine Menge Spaß: Von Circle Pit bis Wall Of Death war alles dabei.

Unter „full power“ war da nichts zu machen: Die Japanerinnen holten die Menge gleich zu Beginn mit ihrem Superhit „Gimme Chocolate“ ab und trieben die Menge dann mit „Pa Pa Ya!“ immer tiefer in die J-Pop-Power-Metal-Party. Wer Babymetal kennt, weiß, dass eine Hook die nächste jagt, entsprechend mitsing- und tanzbar sind die Songs; entsprechend ausgewogen auch das Verhältnis zwischen Männchen und Weibchen. Immer ein gutes Zeichen. Wo ich bin, ist es eher selten zu sehen, dass das komplette Konzertpublikum von der ersten bis zur letzten Reihe abgeht, aber ausgerechnet die schüchtern wirkenden Japanerinnen, welche so gar nicht wie typische Metal-Rampensäue wirken, haben mit Leichtigkeit über das gesamte Konzert die komplette Halle zum Kochen gebracht.

Wermutstropfen: Es gab keine Zugabe und die Band beendete das Konzert ziemlich genau nach einer Stunde. Letzter Song, kurz die Tourdaten auf die Leinwand, Vollbeleuchtung an. Aus. Autsch. Das war hart. Man kann es sich schönreden mit dem, was die drei Frontfrauen da eine Stunde lang durchgezogen haben: mit hoher Energie durchtanzen und vor allem singen. Insbesondere die Hauptsängerin hat eine Stunde Vollgas gegeben, ruhige Balladen oder Entlastung durch die Backgroundsängerinnen war nicht oder sehr selten gegeben. Und wenn mal Gesangspause ist, wird getanzt. Wenn sie das bei jedem Auftritt durchzieht, muss sie pünktlich Pause machen. So eine Tour will auch überstanden werden. Vielleicht ist das aber auch so ein Japan-Ding, wer weiß?

Großen Respekt habe ich übrigens auch vor den fünf Herren, die immer maskiert im Hintergrund stehen. Was die Kami-Band da musikalisch raushaut ist ganz großes Kino und die brauchen sich auch live vor niemandem zu verstecken. Da saß jeder Ton und auch die schnellsten Arpeggios wurden mühelos weggesweept, egal ob eigene Songs oder Co-Produktionen mit Dragonforce-Gitarrist Herman Li. Allesamt fantastische Musiker und mit ihren 7-Saitigen ein perfekter Kontrast zu den hohen Frauenstimmen.

Junge, war das geil. Geht hin, wenn ihr könnt, ich bin nächstes Mal wieder dabei! Einen vollständigen Live-Video-Bootleg gibt es hier (und wer darin Tom Morello findet, darf ihn behalten).

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