Isch 'abe gar kein Untertitel...

Schlagwort: Bankenkrise (Seite 3 von 5)

Paradiesische Verhältnisse

Jetzt suchen sie alle. Während der Schutt sich auftürmt und Asche und Staub noch die Nase verstopfen, machen sie sich auf die Suche. Nach dem Schuldigen, dem Verursacher. Dem, den man ersatzweise seine Wut um die Ohren hauen kann, den man für seine schlaflosen Nächte bestrafen kann, und dem man schon immer mal eins auswischen wollte.

Und dann greift man ordentlich in die Mottenkiste und packt die alten Zinnsoldaten aus. Feindbilder aus alten Zeiten werden aufgetürmt und gegeneinander in Position gebracht. Der Raubtierkapitalismus hat ein Ende, frohlocken die einen, während die anderen ihn gerade jetzt fordern! Noch mehr Freiheit, der Regularismus sei schuld, wenn jetzt die Staaten eingriffen, sei erst recht Schicht im Schacht. Außerdem hätten die Kommunisten ja schon einige Staatsbankrotte hinter sich gebracht, die sollten mal hübsch still sein. Die Heuschrecken werden zertreten, freut man sich auf der Gegenseite.

So liegen sie in ihren im 19. Jahrhundert gebuddelten Schützengräben, den Stahlhelm feste aufgedrückt, den Blick feste aufs Panier ihrer Ideale gerichtet. Ideale. Idealtypisches Denken, null Realitätswahrnehmung. Dass der ideal gedachte Markt nur eine Idee ist, fällt ihnen nicht ein, dass der ideal gedachte real existierende Sozialismus nur im Reich der Ideen funktioniert, haben sie nicht gemerkt.

Weil sie auch den Menschen idealtypisch zu denken scheinen, weil sie paradiesisch denken, als hätte Gott uns nie aus dem Garten Eden vertrieben. Sünde kennen sie nicht; Machtstreben, Gier, Eifersucht, Neid und Hass, das kennen sie alles nicht – nur ihr Ideal, das sie nicht einmal bereit sind aufzugeben, wenn ganze Bankentürme vor ihren Augen in der selbstgefluteten Sintflut versinken. Hoffen wir, dass auf dem Ararat niemand nach Mose rufen wird. Hoffen wir lieber auf den Regenbogen.

Banker-Suizid in Bielefeld

Bei solchen Meldungen verspüre ich als Bielefelder den unwiderstehlichen Drang, schnell mein Geld umzutauschen:

Bielefeld. Mit der Mitteilung, dass der Vorstandsvorsitzende der Bank, Reinhard Eikel, tot ist, wurden Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen in den 24 Geschäftsstellen der Bielefelder Volksbank gestern Morgen geschockt. Eikel (52) hat sich das Leben genommen. (Neue Westfälische)

Achten wir jetzt im Rahmen der Bankenkrise mehr auf Banker-Suizide, oder ist das ein Alarmsignal?

Gold? Schweizer Franken? Dosenbohnen?

Die Konten sind sicher

Eine solche Finanzkrise habe es noch nie gegeben, erklärte Kanzlerin Merkel im Bundestag. Doch kein Sparer müsse um seine Einlagen fürchten, versicherte sie abermals: „Diese Erklärung gilt.“ (faz.net)

Niemand hat die Absicht eine Mauer zu bauen. Und haben diese Typen von der HRE nicht auch vor einigen Monaten noch große Töne gespuckt? Was mache ich denn jetzt mit meinem vielleicht bald wertlosen Geld? Gestern wollte ich ja noch Dosenbohnen kaufen, um Ackermännlein eins auszuwischen, aber mittlerweile stehe ich ja auf dem Standpunkt, mich an Mehdorn für all meine Verspätungen zu rächen.

Ich werde also auf den Börsenstart der Deutschen Bahn warten, alle Bohnen in Bahnaktien investieren und ihr dann das Hartmütchen kühlen! Ha – das wird ein Spaß!

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