Ah,bei der FAZ wagt sich endlich mal einer aus der Deckung und versucht, eine Lanze für Heveling zu brechen, kaum dass der „Schlachtenlärm“ verklungen ist. Was Michael Hanfeld jedoch misslingen muss, angesichts des unerträglichen Texts, den Heveling da verbrochen hat. Trotzdem stilisiert er Hevelings Geseier zu einem Debattenbeitrag:
Man brauche selbstverständlich eine Debatte über Freiheit, Demokratie und Eigentum im Netz, aber diese werde seines [Hevelings] Erachtens oftmals nicht so offen geführt, wie es einer demokratischen Gesellschaft fromme. (FAZ, Anmerkung durch mich)
Oh, die offenen Debatten gibt es – man muss sich nur die Mühe machen, sie zu suchen und zu finden, wie z.B. diesen Spreeblick-Artikel zur GEMA von 2007. Der billig heruntergeschluderte Text Hevelings trägt jedoch wenig zur Erhellung seiner Position bei, wirkt alles andere als „offen“ und hatte offensichtlich genau nicht das Ziel, eine offene Debatte anzuregen. Hanfeld beklagt in seinem Kommentar das mangelnde Niveau der „Netzgemeinde“ (und macht sich Hevelings plumpe Verallgemeinerung zu eigen), doch wer so unbedarft in den Wald hineinbrüllt, der weiß, dass er zurückschallen wird. Nicht zu vergessen die gesellschaftliche Position Hevelings in der Enquete-Kommission Internet und digitale Gesellschaft: Von einem Abgeordneten, dessen Profession es sein sollte, Fragen sachlich (sowohl inhaltlich als auch formal!) und stilsicher zu beantworten, erwartet man, dass es zu mehr reicht, als dem Dreschen von hohlen Phrasen. Spott, wem Spott gebührt. Mehr hat Heveling einfach nicht verdient.
Was Hanfeld ganz nebenbei bei seinem Rant gegen die „Netzgemeinde“ zu erwähnen vergisst, ist, dass es eben nicht nur „Knallchargen aus dem Web 2.0“, sondern auch seine Kollegen von der Süddeutschen, der Frankfurter Rundschau, der taz oder auch dem Spiegel sind, die Hevelings Erguss unsäglich bis lächerlich fanden. Schade, dass er da auf einem Auge blind ist.
(Nachtrag: Auch CSU-Mitglied Dorothee Bär ist Hevelings Ausfluss peinlich. Dagmar G. Wöhrl, ebenfalls CSU, steht dem in Nichts nach. )
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